Herzen erobern – wie geht das?
Serie: Folge du mir nach | Bibeltext: Johannes 13,34
Wir haben als Jünger Jesus den Auftrag, das Evangelium anderen Menschen zu bringen. Jesus will Herzen erreichen und erobern. Nun wie kann das gehen? Im Neuen Testament sagt Jesus, dass wenn wir Liebe untereinander haben, jeder Jesus in uns erkennt.
Im Alten Testament gibt uns die Eroberung Jerichos ein Beispiel wie durch «gehorsamen Wandel» die «Eroberung» von Herzen geschehen kann.
«Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt» (Johannes 13,34 LUT).
Jedermann – sind alle. Wenn wir Menschen maximal wirksam darauf hinweisen wollen, wer Jesus ist, können wir das damit tun, dass wir Jesus Liebe unter uns wirken lassen. Erstaunlicherweise sind es nicht unsere Worte, welche die grösste Aufmerksamkeit auf Jesus richten, sondern unser Wandel in Liebe. Reden kann man vieles – aber ein Leben der Liebe schafft man nur mit «Jesus inside» - Jesus in uns drinnen.
Auch hierzu finden wir ein äusserst anschauliches Beispiel im Alten Testament, beim Volk Israel: Die Eroberung von Jericho
Wofür steht Jericho? Jericho ist eine der ältesten Städte der Welt. Sie war zur Zeit unserer Geschichte mit zwei Mauerringen befestigt. Die äussere Mauer war 8 m hoch und 2 Meter breit. Die innere Mauer war 3.5 breit. Jericho galt als uneinnehmbar. Der Name Jericho leitete sich vom Mondgott «Jerich» ab, den die Bewohner anbeteten. Jericho ist damit ein Bild auf das Herz eines Menschen, der sich von Gott abgewandt hat. Jericho bedeutet auch «Duftort». Es ist ein Ort wo sichtbar wird, was im Herzen drin ist. Ein Wohlgeruch von Liebe oder der Gestank von Egoismus.
Wie kann nun so eine gefestigte Stadt eingenommen werden. Wie kann ein Herz erobert werden, dass es sich öffnet und der Gott der Liebe einziehen kann?
Teil 1: Die Vorbereitung
- Beschneidung: «Der HERR sagte zu Josua: 'Nimm Messer aus Feuerstein und beschneide die Israeliten wieder'» (Josua 5,2 NLB). Beschneidung steht dafür, dass alles entfernt wird, was Fruchtbarkeit einschränkt. Die Beschneidung fand mit steinernen Messern statt. Für uns meint «Beschneidung» die Beschneidung unserer Herzen, dass alles entfernt wird, was uns in der Nachfolge hindert. Wovon wir uns im Herz trennen sollen, zeigt uns das Wort Gottes. Wer Herzen erobern will, muss bereit sein, auf das Wort Gottes zu hören.
- Passah: «Während die Israeliten in Gilgal in der Ebene von Jericho lagerten, feierten sie das Passahfest am Abend des 14. Tages des ersten Monats» (Josua 5,10 NLB). Sich erinnern, dass wir auf dem Grund der Vergebung und Erlösung von Jesus Christus stehen. Und das sein Opfer uns frei gemacht hat. Wir sind frei nachzufolgen!
- Ernährung vom Land: «Am Tag nach dem Passah aßen sie ungesäuertes Brot und geröstetes Korn, das sie in dem neuen Land geerntet hatten. Von diesem Tag an gab es nie wieder Manna und die Israeliten ernährten sich schon in diesem Jahr von den Früchten Kanaans» (Josua 5.11-12 NLB). Dem Volk war im verheissenen Land Milch, Honig usw. versprochen. Nun sollten sie sich auch von diesem Land ernähren. Christus lebt zur Rechten Gottes. Es ist durch seinen Geist in unserem Leben gegenwärtig. Nun sollen wir aus seiner Gegenwart und Kraft auch leben.
- Das Heilige ist dort, wo Gott ist: «Der Heerführer des HERRN antwortete: 'Zieh deine Sandalen aus, denn du stehst auf heiligem Boden.' Da gehorchte Josua» (Josua 5,15 NLB). Die Autorität von Jesus Christus als Herr meines Lebens erkennen.
Teil 2: Die Eroberung
Die Eroberung der Stadt wird in Josua 6 beschrieben und lässt sich wie folgt zusammenfassen:
- Die Schlachtordnung: Zuerst sollen die rund 600'000 Soldaten voran gehen, gefolgt von 7 Priestern, welche die Hörner blasen, gefolgt von der Bundeslade, gefolgt vom restlichen Volk (ca. 2 Mio. Menschen)
- Diese Menschenmenge soll während 6 Tagen je einmal um die Stadt ziehen: Schweigend.
- Am siebten Tag soll die Menschenmenge 7 x um die Stadt ziehen. Wenn dann zum Ende die Priester die Hörner blasen, soll das ganze Volk ein Kriegsgeschrei erheben. Dann werden die Mauern zusammenbrechen.
Was hiess das damals für die Bewohner von Jericho. Sie wussten, dass Gottes Volk bereits alle Völker jenseits des Jordans besiegt hatte. Nun umringt eine Menschenmasse Jericho auf einer Breite von ca. 500-1000 Meter um die ganze Stadt. Sie sehen nur wandelnde Menschen – mit und ohne Schwerter mit der Bundeslade in der Mitte.
Teil 3: Was heisst das für uns?
- Die Krieger – bzw. jene mit dem Schwert, sind diejenigen von uns, die Gottes Wort weitergeben.
- Im Zentrum steht die Bundeslade – Jesus Christus.
- Dann kommt der Rest des Volkes. Der Wandel aller Christen wird gesehen. Jeder hat den Auftrag Zeugnis für Herzen zu sein.
- Sie wandeln 6 Tage 1 x um die Stadt: Wir sollen während der Arbeitswoche ein Zeugnis sein.
- Sie wandeln am 7. Tag 7 x um die Stadt. Wir sollen am Sonntag noch mehr ein Zeugnis sein.
- Der Wandel ist bis auf den letzten Moment schweigend: Für ein Zeugnis sind Taten wichtiger als Worte.
- Wenn die Posaune der Priester erschallt, soll das Volk ein Kriegsgeschrei erheben. Wir treffen uns in der Gemeinde – dann sollen wir hinaus gehen, und das weitergeben, was uns Christus aufs Herz legt.
- Dann werden die Mauern der Herzen, die sich gegen Gott wehrten, öffnen.
Gedanke zurück zu uns im Neuen Testament. Was soll unser Wandel zeigen, was soll auf Christus hinweisen: Wenn wir Liebe untereinander haben, wenn wir füreinander das Gute suchen, wenn wir uns für den anderen involvieren, engagieren. Das können wir nur, wenn Christus in uns lebt.
Haben wir Liebe untereinander, ist das ein Beweis, dass Christus wirklich in uns lebt. Was sieht man an deinem und meinem Wandel? «Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt» (Johannes 13,34 LUT)
Mögliche Fragen für die Kleingruppe
Bibeltext: Johannes 13,34
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Jesus sagt: «Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt» (Johannes 13,34; LUT)
Wie funktioniert Liebe? -
Wer ist die hier gemeinte Zielgruppe der Liebe?
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Bevor Israel um Jericho zog, wurde das Volk vierfach vorbereitet. Was heisst das für uns praktisch:
- Beschneidung?
- Passah-Mahl?
- Sich vom verheissenen Land ernähren?
- Erkennen, dass man auf heiligen Boden steht?
- Was sehen die Menschen draussen, wenn sie unseren «Wandel» sehen. Kann man erkennen, dass Jesus in dir lebt? Wenn ja – woran?