Nachfolge – die Herrlichkeit Gottes!

Datum: 18. August 2024 | Prediger/in:
Serie: | Bibeltext: 2. Korinther 3,18; 2. Mose 40,33-38

Gott nahm im Zelt der Offenbarung Wohnung auf dieser Erde. Gott liess sich mitten unter seinem Volk mit seiner Herrlichkeit nieder. Die Herrlichkeit Gottes zeigt sich als eine Manifestation seiner Macht. Doch diese Herrlichkeit war zu gross für die Menschen, um sie auszuhalten. Daher war sie verhüllt. Seit Jesus Christus aber, wohnt der Heilige Geist in jedem Menschen, welcher Jesus nachfolgt. Dieser macht den Körper zu einem Heiligtum des Heiligen Geistes. Daher ist das Leben dann ein Gottesdienst und widerspiegelt die Herrlichkeit Gottes. Der Heilige Geist bevollmächtigt zu einem Leben, welches von der Herrlichkeit Gottes durchdrungen ist, d.h. in dem die Kraft Gottes sichtbar wird.


Gottes «Schechina» Herrlichkeit

Wir befinden uns immer noch auf der Reise mit dem Volk Israel in der Wüste. Die Reise des Volkes sagt uns viel über unsere Jesusnachfolge. Das Volk schloss einen Bund mit Gott am Berg Sinai. Dort erhielten sie verschiedene Weisungen, wie denn dieses Verhältnis auszusehen hat. Gott entschied sich, dass er mitten unter seinem Volk wohnen wollte. «Ich werde mitten unter den Israeliten wohnen und ihr Gott sein» (2. Mose 29,45 NLB). Hierfür wählte er sich ein Zeltheiligtum aus. Es war passend für ihre momentane Situation. Sie waren auf der Wanderschaft und so konnten sie das Heiligtum überall mitnehmen. Es ist ein Zeichen, dass Gott mit ihnen geht. In der jüdischen und in der christlichen Tradition kommt der Begriff Schechina vor. Die Wurzel liegt im hebräischen Wort «skn», welches niederlassen, wohnen, ruhen meint. So ist dann auch die Bedeutung von Schechina die Gegenwart Gottes im Volk Israel. Dieses wohnen Gottes unter den Israeliten ist zentral.

Das Zeltheiligtum hat verschiedene Namen und wird unter anderem auch das Zelt der Offenbarung genannt. Es war der Ort, an dem Mose seine Anweisungen von Gott erhielt. In diesem Zelt wohnte Gott und begegnete dem Volk. Dieses wiederum lagerte um das Heiligtum. So wurde sichtbar, was Gott für eine Stellung im Volk hatte: Er war der Mittelpunkt. Mose erhielt für den Bau klare Anweisungen und hielt sich strikt daran. «[…] Als Mose das Werk vollendet hatte, bedeckte die Wolke das Zelt Gottes und die Herrlichkeit des HERRN erfüllte es. Mose konnte das Zelt Gottes nicht mehr betreten, weil die Wolke sich darauf herabgesenkt und das Zelt Gottes mit der Herrlichkeit des HERRN erfüllt hatte» (2. Mose 40,33-35 NLB). Hier werden drei Elemente benannt: Die Wolke, das Zelt Gottes und die Herrlichkeit des Herrn. Alle drei sind Schwerpunkte der heutigen Predigt. Zuerst schauen wir auf die Herrlichkeit Gottes. Das Niederlassen hat im hebräischen dieselbe Wurzel, wie hinter Schechina steht. Doch die Herrlichkeit Gottes ist so gross, dass Mose das Heiligtum nicht mehr betreten kann. Dies zeigt, dass die Menschen nicht in die Gegenwart von Gottes Herrlichkeit treten können. Diese Herrlichkeit legte sich danach auf die Bundeslade, welche im Allerheiligsten des Zeltes stand. Nur der Hohepriester durfte diesen Raum betreten. Auch das nur einmal pro Jahr. Doch er musste so viel Rauch machen, dass er den Deckel der Bundeslade nicht sah. Die Herrlichkeit Gottes wohnte zwar unter den Israeliten, aber sie war gleichwohl noch verdeckt und verhüllt. Die Herrlichkeit Gottes meint seine Grösse, Pracht und Erhabenheit. Diese begegnet uns nicht als ein Attribut, sondern als eine Manifestation seiner göttlichen Kraft. Gottes Herrlichkeit zeigt sich, indem ER das Volk aus Ägypten herausführt. ER führt sie in Kämpfen zu Siegen. ER versorgt die Israeliten mit Nahrung in der Wüste. Dies sind alles Taten, welche auf seine Herrlichkeit zurückzuführen sind.

Der Körper der Jesusnachfolger als Tempel des Heiligen Geistes

Das Zelt der Offenbarung ist der Ort, an dem Gott Wohnung nimmt auf der Erde. Doch Jesus Christus macht ein solches lokales Heiligtum überflüssig. «Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes in euch ist, der in euch lebt und euch von Gott geschenkt wurde? Ihr gehört nicht euch selbst, denn Gott hat einen hohen Preis für euch bezahlt. Deshalb ehrt Gott mit eurem Leib!» (1. Korinther 6,19-20 NLB). Der Tempel löste nach einiger Zeit das Zelt der Offenbarung als Heiligtum in Israel ab. Was aber gleich bleibt, ist die Tatsache, dass der Tempel Gottes Wohnung auf dieser Erde war. Ein Tempel weist auf eine Gottheit hin und gehört gewissermassen zu dieser. Nun ist der Körper eines Jesusnachfolgers ein Tempel des Heiligen Geistes. Dies hat Auswirkungen. So weist ein Jesusnachfolger in allem auf Gott hin und durch den Heiligen Geist nimmt Gott Wohnung in ihm. Und nun kommt der entscheidende Punkt. Jesusnachfolger haben Anteil an der Herrlichkeit Gottes, weil sie ein Tempel des Heiligen Geistes sind. «Wenn Christus, der euer Leben ist, der ganzen Welt bekannt werden wird, dann wird auch sichtbar werden, dass ihr seine Herrlichkeit mit ihm teilt» (Kolosser 3,4 NLB). Verstehen wir, was hier geschehen ist? Früher erfüllte die Herrlichkeit Gottes das Zelt und die Menschen konnten das Zelt nicht mehr betreten. Nun nimmt Gott Wohnung in uns Menschen. Christen teilen die Herrlichkeit mit ihrem Herrn Jesus Christus. Was bedeutet nun Gottesdienst, wenn sie ein Heiligtum des Heiligen Geistes sind? Es bedeutet, dass mit dem ganzen Leben Gott die Ehre gegeben wird. Konkreter «Das, was ich tue, ist ein Gottesdienst und Lobpreis».

Das Niederlassen der Herrlichkeit Gottes ist ein Zeichen dafür, dass er mitten unter den Israeliten wohnte. Das gleiche gilt auch für Jesusnachfolger. Die Herrlichkeit Gottes hat sich durch den Heiligen Geist im Leben niedergelassen. Die Herrlichkeit Gottes ist eine Kraft und zeigt sich unter anderem an den Früchten des Heiligen Geistes (Galater 5,22-23). Diese Früchte sind Kraftwirkungen des Heiligen Geistes. Wenn ich versuche aus eigener Kraft Dinge zu verändern und gute Früchte hervorzubringen, dann werde ich scheitern. Denn Gott vollbringt diese, nicht ich. Wenn ich aus eigener Kraft gute Früchte hervorbringen möchte, ist es meine und nicht seine Kraft und meistens sind solche Veränderungen nicht nachhaltig. Dann ist es auch nicht die Herrlichkeit Gottes die sich zeigt, sondern ich versuche aus meiner eigenen Herrlichkeit Dinge zu verändern. Dies ist dann selbstherrlich.

Die «Wolke» über dem Leben der Jesusnachfolger

Während der gesamten Wüstenzeit begleitet das Volk Israel die Wolke. «Jedes Mal, wenn die Wolke sich vom Zelt Gottes erhob, brachen die Israeliten auf. Erhob die Wolke sich jedoch nicht, blieben auch sie, wo sie waren, bis die Wolke sich wieder erhob. Während ihrer ganzen Wanderung ruhte die Wolke des HERRN tagsüber auf dem Zelt Gottes. In der Nacht war Feuer in der Wolke, das alle Israeliten sehen konnten» (2. Mose 40,36-38 NLB). Gott zog dem Volk bis hierher in einer Wolkensäule voraus. Diese lässt sich nun auf dem Heiligtum nieder und übernimmt verschiedene Funktionen. Die Wolke ist zuerst ein Zeichen der Gegenwart Gottes. Sie war vom ganzen Lager aus zu sehen. In der Nacht sogar erhellt, damit alle sie sehen konnten. Es war die alltägliche und in jedem Moment präsente Vergewisserung der Gegenwart Gottes. Daneben verbarg die Wolke Gottes Herrlichkeit vor den Israeliten. Gott wohnte wirklich unter ihnen, aber in einer Wolke. Daneben stellte die Wolke auch einen Schutz für das Zelt der Offenbarung dar. Das Dach des Zeltes wurde aus verschiedenen aufeinanderliegenden Stoffen gemacht. Doch der beste Schutz war die Wolke, welche sich auf dem Zelt niederliess. Zu guter Letzt zeigte sich die Wolke als Führer für die Israeliten. Sie zeigte ihnen den Weg und auch, wann sie Pause machen sollten. Die Wolke vergewisserte den Israeliten, dass sie unter ständiger göttlicher Leitung standen.

Durch Jesus Christus nun ist der Weg zum Vater im Himmel freigemacht. Die Wolke muss die Herrlichkeit Gottes nicht mehr verdecken. Jeder Jesusnachfolger ist nun selbst ein Tempel des Heiligen Geistes. «Von uns allen wurde der Schleier weggenommen, sodass wir die Herrlichkeit des Herrn wie in einem Spiegel sehen können. Und der Geist des Herrn wirkt in uns, sodass wir ihm immer ähnlicher werden und immer stärker seine Herrlichkeit widerspiegeln» (2. Korinther 3,18 NLB). Der Schleier wurde weggenommen. Das heisst, die Wolke mit ihrer verhüllenden Funktion ist weg. Jesusnachfolger widerspiegeln nun die Herrlichkeit Gottes. Gewissermassen lässt sich sagen, dass der Geist des Herrn an die Stelle der Wolke getreten ist. Der Heilige Geist ist ein Zeichen der Gegenwart Gottes. «Der Heilige Geist ist die Garantie dafür, dass er uns alles geben wird, was er uns versprochen hat, und dass wir sein Eigentum sind – zum Lob seiner Herrlichkeit» (Epheser 1,14 NLB). Der Heilige Geist zeigt, dass Jesusnachfolger zu Gott gehören. War die Wolke ein Schutz für das Heiligtum, so ist der Heilige Geist die Bevollmächtigung. Der Heilige Geist ist nun vielmehr auch die Bevollmächtigung Dinge auszuhalten, welche uns zu schwer erscheinen. Dies kann bspw. die Bevollmächtigung sein, Rede und Antwort zu stehen. «Doch wenn ihr verhaftet werdet und vor Gericht steht, macht euch keine Sorgen, was ihr zu eurer Verteidigung vorbringen sollt. Sagt einfach, was Gott euch in den Mund legt. Nicht ihr seid es, die dann reden, sondern der Heilige Geist» (Markus 13,11 NLB). Ausserdem ist der Heilige Geist der Führer meines Lebens. Er vergewissert mir die Gegenwart Gottes. Gott mit mir. Ich persönlich lebe dies so, dass ich Gott im Gebet in so vieles wie möglich einbeziehe und dann mutig vorwärts gehe.

Der Heilige Geist trat an die Stelle der Wolke des Alten Testaments. Doch er ist noch viel mehr. War die Wolke nur ein Bild der Herrlichkeit Gottes, ist der Heilige Geist selbst ein Teil Gottes. Der Heilige Geist wirkt in den Jesusnachfolgern, damit sie die Herrlichkeit Gottes widerspiegeln. Die Herrlichkeit Gottes zeigt sich in seiner Kraft. Das heisst: Wunder gehören dazu! Da der Heilige Geist in den Jesusnachfolgern lebt, macht er den Körper zu einem Heiligtum, welches auf Gott hinweist. Dabei ist er selbst Wegweiser, Tröster, Ratgeber und vieles mehr.

Mögliche Fragen für die Kleingruppe

Bibeltext lesen: 2. Mose 40,33-38

  1. Was verstehst du unter Herrlichkeit Gottes?
  2. Die Herrlichkeit Gottes zeigt sich als Kraft. Hast du diese bereits erlebt?
  3. Was löst der Gedanke, dass du als Jesusnachfolger ein Heiligtum des Heiligen Geistes bist in dir aus? Was ängstigt dich? Was macht dir an diesem Gedanken Mut?
  4. Wie könntest du der Herrlichkeit Gottes in deinem Leben durch den Heiligen Geist mehr Raum geben?
  5. Wie widerspiegelst du die Herrlichkeit Gottes?
  6. In welchem Bereich bist du auf die Bevollmächtigung durch den Heiligen Geist angewiesen?