Datum: 25. Dezember 2020 | Prediger/in:
Serie: | Bibeltext: Johannes 8,12

Eine Weihnachtsbotschaft über Lichter, Leuchter und Erleuchtete.


Losung des heutigen Tages:  «Wohl dem Volk, dessen Gott der HERR ist!» ( Psalm 144,15).

«Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids» (Lukas 2,10-11).

Wir leben im Moment in einer hell erleuchteten Weihnachtswelt. Wir leben in einem Lichterparadies, an dem man sich von Herzen freuen kann.  Da und dort strahlen uns tausende Lichter entgegen. Ist es nicht erstaunlich, was Private an ihren Häusern und in ihren Gärten alles aufstellen und aufhängen. So wird für einige Wochen die dunkle Winterzeit etwas wärmer.

Der Licht schaffende Gott

Im ersten Kapitel der Bibel lesen wir, dass Gott zuerst ein ganz besonderes Licht geschaffen hat: «Gott sprach: 'Es soll Licht entstehen!', und es entstand Licht. Und Gott sah, dass das Licht gut war. Dann trennte er das Licht von der Finsternis. Gott nannte das Licht 'Tag' und die Finsternis 'Nacht'» (1. Mose 1,3-5 NL).

Vor der Schöpfung war im Vorhandenen nur Chaos, Tohuwabohu und Finsternis – und in dieses Wirrwarr hinein schuf Gott Licht!

  • Jakobus beschreibt in seinem Brief Gott zurecht als Vater des Lichts! (Jakobus 1,17)
  • Ein Psalmsänger besingt Gott als den mit Licht bekleideten Gott! (Psalm 104,2)
  • Und kurz und knapp hält Johannes in seinem 1. Brief fest: Gott ist Licht! (1Johannes 1,5)

Gott hat zuerst sein göttliches Licht in die Schöpfung einfliessen lassen.

Die Begriffe 'Licht und Finsternis, Tag und Nacht' am Anfang des Schöpfungsberichtes sind zunächst geistliche Begriffe, so wie sie nachher in der Bibel oft auch geistlich zu verstehen sind. Ganz anders die Lichter, die Gott am 4.Tag der Schöpfung entstehen liess. Sie haben eine klar definierte, weltliche Bedeutung:

«Gott sprach: 'Am Himmel sollen Lichter entstehen, um den Tag von der Nacht zu unterscheiden. Sie sollen Zeichen sein, anhand derer die Jahreszeiten, die Tage und die Jahre bestimmt werden. Diese Lichter am Himmel sollen auf die Erde scheinen.' Und so geschah es. Gott schuf zwei große Lichter: das grössere Licht für den Tag und das kleinere für die Nacht. Und Gott schuf auch die Sterne. Er setzte diese Lichter an den Himmel, damit sie die Erde erhellen, Tag und Nacht bestimmen und das Licht von der Finsternis unterscheiden. Und Gott sah, dass es gut war» (1Mose 1,14-18 NL).

Gott hat geistliche und sichtbare Lichtquellen geschaffen.

Der Licht schaffende Mensch

Die Menschen haben sich bald als lichthungrige Wesen entpuppt und haben nach Lichtquellen gesucht. Zuerst war das Feuer die einzige Lichtquelle gegen die Dunkelheit. Dann kamen Fackeln, Öl- und Talglampen dazu; dann Kerzen; später Gaslampen und elektrische Lampen. Und heute haben wir eine Leuchtmittel-Vielfalt sondergleichen! Glühlampen, Halogenlampen, Energiesparlampen, Leuchtstoffröhren, LED… und die Lichtquellen-Tüftler sind noch lange nicht am Ende. Heute können wir die Lichtgeschwindigkeit messen und haben mit den Lichtjahren ein neues Zeitmass gesetzt. Es ist faszinierend, was die Menschen schon alles erreicht haben!

Im Gegensatz dazu ist es erbärmlich, dass die meisten Menschen in Bezug auf das göttliche Licht noch völlig unterbelichtet sind. Obwohl es so einleuchtend und einladend ist! Es ist reinigend, wahr, gerecht, heilig, deckt auf, erneuert – und stösst doch auf wenig Interesse bei den Menschen.

Paulus schreibt zwar im ersten Brief an Timotheus, dass Gott in einem unzugänglichen Licht wohne, aber die Menschen haben schon zu AT-Zeiten erfahren, dass Gott mit seinem Licht zu uns Menschen kommt. König David hat dieses göttliche, geistliche Licht erlebt und bekennt:

«Herr, du bist mein Licht, du, Herr, hast meine Finsternis erhellt» (2Samuel 22,29 NL).

Und an anderer Stelle: «Der HERR ist mein Licht und mein Heil; vor wem sollte ich mich fürchten?» (Psalm 27,1 Lu).

Das ist das Ziel von Weihnachten, dass Menschen Gottes Licht entdecken und es in sich aufnehmen! Wir feiern die Geburt Jesu, der als Gottes Sohn auf diese Welt gekommen ist mit dem göttlichen Licht, um uns neues Leben, Hoffnung und Zukunft zu vermitteln. Dieses einzigartige Ereignis hat der Prophet Jesaja viele Jahrhunderte vorausgesagt:

«Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell. Du weckst lauten Jubel, du machst groß die Freude. Vor dir freut man sich, wie man sich freut 'wenn Covid19 mal vorbei ist, wie man fröhlich ist, wenn man die Masken weglegen kann…'» (Jesaja 9,1-2 Lu).

Warum war damals der Jubel in Gottes Volk nicht so gross? Weil sie falsche Erwartungen hatten!

Warum hält sich heute der Jubel in kirchlichen Grenzen? Weil die meisten Menschen Jesus nicht kennen und es ihnen deshalb auch nicht einleuchtet, dass er unverzichtbar Gutes für uns hätte!

Wie fährt Jesaja in seinem Jubellied weiter?

«Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ist auf seiner Schulter; und er heisst Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst» (Jesaja 9,5 NL).

Gott hat in Jesus Christus genau das auf die Welt gebracht, was die Menschen dringend nötig haben! Ich habe den Eindruck, Jesus wird auf dieser Welt immer aktueller und bedeutungsvoller!

Hätten wir gegenwärtig einen einzigartigen Berater, der wunderbare Ratschläge geben kann für alle Lebenssituationen, nicht dringend nötig?! Einen heldenhaften Gott, der unbegrenzte Möglichkeiten hat, bewundernswert ist und nicht eine billige Karikatur ist; einen Gott der uns einzigartig versteht, weil Jesus selbst Mensch geworden ist; eine Vaterfigur mit väterlicher und mütterlicher Liebe, die ewig bleibt; Liebe die Schuld vergibt, einen Friedensbringer mit Macht und Herrlichkeit wie es sonst keinen gibt.

In der rabbinischen Literatur findet man der Ausdruck 'Licht' im geistlich ethischen Sinn für alles, was der Sünde abgewandt oder entgegen gesetzt ist. Sie verwenden den Begriff 'Licht' im heilsgeschichtlichen Sinn für Glück, Freude, Heil und Erlösung. Es ist ihnen bewusst gewesen, dass der Messias das Licht selbst ist. Er wird es verbreiten, ausstrahlen und den Menschen bringen. Und jetzt ist er da und hofft, dass es den Menschen einleuchtet!

Ich bin das Licht der Welt

Jesus ist umhergezogen und hat gepredigt, Leute geheilt und Sünderinnen und Sünder zu sich gerufen. Einmal hat er mitten in einer Predigt gesagt:

«Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht mehr in der Finsternis umherirren, sondern wird das Licht des Lebens haben»  (Johannes 8,12 NGÜ).

Dieses Licht ist das genialste und auch das wertvollste! Das sollte jeder Mensch begreifen! Aber Jesus hat es anders erlebt: Trotz all dem was er sagte, trotz allen Wundern und Machtbeweisen, glaubten sie nicht an ihn. Es gab zwar viele angesehene Männer, die an Jesus glaubten; aber wegen ihren Ämtern bekannten sie sich nicht offen zu ihm; sie hatten Angst davor, deswegen eventuell den Job zu verlieren. Es war ihnen wichtiger, ihr Ansehen bei den Menschen nicht zu verlieren, als bei Gott Anerkennung zu finden.

Das ist heute noch aktuell: «Die Kolleginnen und Kollegen würden mich ja auslachen, wenn ich Christ würde. Ich würde doch gemobbt, wenn ich mich als Christ outen würde!» Eines dürfen wir nicht vergessen: Jesus ist immer viel mehr als das, was uns passieren könnte!

Jesus Christus kommt uns an Weihnachten mit seiner Liebe und Gnade sehr nahe. Jesus kommt zu dir nicht im Corona-Abstand: 1,5 m! Er kommt zu dir ohne Maske und nimmt dir als Erstes deine Maske vom Gesicht. Nicht nur die Corona-Maske, auch alle anderen und dann klopft er bei dir an.

Nicht an der Schulter, sondern an der Tür deines Herzens! Wenn Jesus noch nicht Mittelpunkt deines Lebens ist, dann sollte dir spätestens heute der Sinn von Weihnachten, das Licht von Jesus  einleuchten.

Jesus sass liebend gerne mit Menschen zusammen: Mit Leuten, die damals verachtet wurden. Jesus wurde dann von der Elite vorgeworfen, er sitze mit den schlimmsten Leuten zusammen zum Essen. Mit Zöllnern, Sündern und dunklen Gestalten.

Hast du Jesus nicht nötig? Ewiges Leben schon gar nicht – es reicht dir, wenn das eine vorbei ist…!

Klar, es kann auch sein, dass du ein gutes Leben hast; keine Probleme; bist nicht süchtig; hattest noch keine Liebesaffäre in deiner Ehe; stiehlst nicht... Aber die eine Schuld, die du noch hast, ist die Grösste: Du hast bis jetzt an Gott vorbei gelebt. Du hast ihn mehr oder weniger links liegen lassen.

Gott wünscht sich durch Jesus eine Beziehung zu dir. Jesus möchte, dass du ihn als Licht in dein Leben hineinlässt! Lass ihn hinein leuchten in dein Leben! In deinen Verstand, in deine Bestimmung, in deine dunkle, verborgene Gedankenwelt, in deine Ungewissheit!

Jesus, das Licht der Welt,  ist in unsere Welt gekommen um uns Heil, Lebenssinn und ein Lebensziel zu schenken. Das feiern wir heute! Liebend gerne würde Jesus jetzt den Menschen, die unter dem Joch des Corona-Virus leiden,  beistehen und alles was sie verunsichert und verängstigt unter seine Kontrolle nehmen. Das Licht der Welt ist für alle Menschen da! Er lädt dich ein: „Komm doch zu mir, so wie du bist, mit allem was dir Mühe macht; mit allem, was du auf dem Kerbholz hast, mit allem was du ungeschehen machen möchtest, ich kann alles neu machen.“

Jesus garantiert ewiges Leben, wenn du dich ihm bewusst öffnest und dein Leben in seine Hände legst. Das ist zunächst wichtig und entscheidend für dich selbst, hat aber auch noch ganz bedeutungsvolle Nebenwirkungen:

Was Jesus zu seinen Nachfolgern gesagt hat damals, gilt auch heute noch:

«Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. Auch zündet niemand eine Lampe an und stellt sie dann unter ein Gefäß. Im Gegenteil: Man stellt sie auf den Lampenständer, damit sie allen im Haus Licht gibt. So soll auch euer Licht vor den Menschen leuchten: Sie sollen eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen» (Matthäus 5,14-16 NGÜ).

Vielleicht denkst du: Das kann schnell einer sagen «Ihr seid das Licht der Welt». 

Paulus begründet es so: «Denn derselbe Gott, der gesagt hat: »Aus der Finsternis soll Licht hervorstrahlen!«, der hat es auch in unseren Herzen hell werden lassen, sodass wir in der Person von Jesus Christus den vollen Glanz von Gottes Herrlichkeit erkennen» (2.Korinther 4,6 NGÜ).

Christen sind nicht Armleuchter! Sie sind Menschen mit Ausstrahlung! Das Licht kommt nicht vom selber gut sein, sondern von Jesus.

Das ist göttlicher Glanz!

Jünger Jesu sind lebensnotwendig auf dieser Welt zu allen Zeiten und an jedem Ort!

Als Goethe auf dem Sterbebett war, soll er gerufen haben «Mehr Licht! Mehr Licht!» Er hat das göttliche Licht vermisst, das Jesus ist!

Lebe in enger Verbindung mit Jesus, dann bist du Licht im Dunkel für andere!

Amen!