Datum: 16. August 2020 | Prediger/in:
Serie: | Bibeltext: Josua 3,1-17

Wer Neues Land entdecken will, braucht Mut. Es fordert uns heraus, Schritte im Glauben zu tun, obwohl wir eben nicht wissen, wohin die Reise geht. Wir kennen den Weg noch nicht den wir gehen sollen. Josua gibt uns aber Ratschläge in der Bibel worauf wir achten sollen, wenn wir unterwegs sind neues zu entdecken. Erstens soll der Blick ständig auf Gott gerichtet sein (Bundeslade), und zweitens ist es wichtig, dass wir mit reinen Herzen in neue Abenteuer starten.


Ach wie toll wäre es doch, wenn Gott heute noch Wunder täte? Den Jordan bei trockenen Fusse zu überqueren, das wäre schon eine super Sache. Die Reuss oder die Aare zu überqueren ohne nass zu werden. Oder in anderen Worten für Jonas und Judith, die wir heute aussenden nach Zentralasien, wir erwarten, dass ihr Zielland wieder aufgeht und sie endlich ausreisen können in ihr NEULAND.

Nach 40 Jahren Wanderung durch die Wüste, steht das Volk Israel vor einem grossen Fluss, diesmal der Jordan. Als das Abenteuer Auszug aus Ägypten begann, mussten die Israeliten das Rote Meer überqueren. Ohne Zweifel hatte Gott zu Beginn dieser Reise klare Zeichen gesetzt. Er war der Gott der Wunder tat. Das Volk Israel hatte dann eine 40 Jahre lange Berg und Talfahrt in der Wüste durchgemacht mit Hochs und Tiefen – Gott bewies sich aber immer wieder als derjenige der Wunder tat. Nun stand das Volk Gottes wieder vor dem Wasser.  Bei diesem zweiten Mal, wusste man von der ersten Wasser Überquerung, damals am Roten Meer, nur vom Hörensagen. Diesmal sind keine Feinde im Rücken, auch die Vorzeichen von den Kundschaftern aus Jericho, von dem was Rahab erzählte, waren durchwegs positiv und aussichtsreich.

Und sie überquerten den Jordan noch nicht

Das verheissene Land liegt vor dem Volk, dass 40 Jahre unterwegs war. Endlich! Lasst uns über den Fluss gehen, Let’s go. Soeben kamen die Kundschafter zurück um einen Lagebericht abzugeben. Das Volk war in Sittim gelagert, ein Ort etwas oberhalb des Jordans. Die Botschaft war klar, dass Jericho bereit sei, um in ihre Hände zu fallen, die Einwohner fürchteten sich vor den Israeliten. Das Volk lagerte ganze drei Tage an den Ufern des Jordan. Gottes Wege brauchen immer Zeit und Gottes Wege haben Zeit. Jonas und Judith, ihr habt ja jetzt auch so eine Mini Wüstenwanderung in der Ostschweiz hinter euch. Ihr habt geplant, vier Monate da zu sein und jetzt ist es ein Jahr geworden. Warten erscheint uns oft als Zeitverschwendung aber Gottes Wege beinhalten manchmal diese Zwischenstopps oder Wartezeiten. Bevor die Israeliten jedoch den Fluss überqueren konnten, mussten jedoch noch einige Vorbereitungen und innerliche Einstellungen vorgenommen werden.

 

 

 

Kompass einstellen

«Sobald ihr seht, dass die Priester vom Stamm Levi die Bundeslade des Herrn, eures Gottes, tragen, brecht euer Lager ab, und folgt ihnen! Haltet aber einen Abstand von tausend Metern zwischen euch und den Priestern, damit ihr der Bundeslade nicht zu nahe kommt. Sie zeigt euch den Weg, den ihr gehen sollt» (Josua 3, 2-4). Der Fokus ist auf Gott gerichtet, der Blick nach der Bundeslade ist zentral. Gott zeigt uns den Weg, welchen ihr gehen sollt. Die Bundeslade verkörpert Gottes Gegenwart. In ihr sind die Gebote Gottes. Wenn es heisst, die Bundeslade soll voraus gehen, heisst das nichts anderes als wer und was ihr Leben bestimmte oder bestimmen sollte. Die 10 Gebote waren die Grundlage zum Leben, man soll sich danach ausrichten. Die Bundeslade navigiert uns den Weg. Ohne Gottes Gegenwart zu reisen, bergt erhebliche Risiken. Also Gott voran und wir lassen ihn nicht aus unserem Blickfeld.

Unbekannte Wege gehen - wage unbekannte Pfade

«Ihr seid den Weg noch nie gegangen. Sie (Bundeslade) zeigt euch den Weg, den ihr gehen sollt, denn ihr kennt ihn ja noch nicht» (aus Josua, 3, 3 und 4). Wer Gott erleben will, muss sich auf unbekannte Pfade wagen. Ihr ward ja noch nie in Kanaan, alles ist neu, ihr seid auch noch nie über den Fluss gegangen, niemand weiss wie gefährlich der Fluss ist, und wo es Stromschnellen gibt. Wir können Gott nur erleben, wenn wir uns auf unbekannte Pfade begeben. Vielleicht denkst du sofort, was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht! Wir machen jetzt nichts neues oder wir haben Dinge schon immer so gemacht. Warum ist das so? Neues wagen, nein danke, ohne mich! Wenn ich auf alt vertrauten Pfaden gehe, dann brauche ich Gott nicht wirklich, dann kann ich alles alleine meistern und managen. Ich habe alles im Griff, ich weiss wie es geht, ich brauche Gott nicht. Ich bete nur noch als Routineübung. Ich arbeite den ganzen Tag  bis am Abend, aber ich brauche Gott nicht. Die Arbeit des normalen Schweizers ist so ausgelegt, dass er fast alles selber machen kann - den Faktor Gott, Hilfe von Oben benötigt er nur im Ausnahmezustand - Obwohl wir Jesus kennen, machen wir nur selten Erfahrungen, dass wir etwas Neues ausprobieren müssen. Was macht denn ein Schweizer, wenn er irgendwo hin muss wo er noch nie war? Er trifft massive Vorbereitungen wie: Navi einstellen, Karte ausdrucken, Reiseführer kaufen, andere fragen etc..

Wenn ich mich auf neue Pfade einlasse, dann weiss ich nicht, ob es rechts oder links geht, oder ob es überhaupt weiter geht. Im Falle von Burgers ist das auch so, manchmal sehen wir gerade nicht, was hinter der nächsten Kurve steht. Gott liebt es, wenn wir abhängig sind von ihm, wenn wir ihn fragen müssen, wie soll das jetzt geschehen, wie geht es weiter? Wenn man Pionierarbeit unter Muslimen tut, dann haben wir keine Wahl uns auf neues Territorium zu begehen.  NEULAND. Wenn man auf einer Mission ist, erwartet einem immer Neues und Unbekanntes. Und fast immer ist es unklar, was auf einem zukommt.

Frontiers hat als Kerngeschäft, dass wir Leute dahin senden, wo noch keine Kirche existiert und wo es nur wenige oder gar keine Mitarbeiter gibt. Wir sprechen da von «Unenegaged people groups» (vom Evangelium unberührte Volksgruppen). Da wo noch nichts ist, kannst du schlecht planen. Oder schnell mal einen Freund anrufen, damit er dich vom Flughafen abholt. Vielleicht haben wir einen Traum auf unserem Herzen aber wir haben es noch nie gewagt, unseren Traum in Wirklichkeit umzusetzen, weil alles nicht sicher ist. Vielleicht haben wir als Gemeinde ein Projekt, das vor uns steht, Glaubensschritte, unbekannte Wege. Sollen oder können wir solche Schritte wagen? Eines weiss ich genau, wenn wir nur noch Pfade gehen, die wir schon kennen, dann geht deine Reise nie hinüber nach Kanaan. Dann bleiben wir da stehen wo wir sind, dann kannst du den 08/15 Prototyp heiraten. Beginne an einer Gedenktafel zu arbeiten. Hast du noch Träume? Hast du noch Dinge, die du unbedingt einmal tun wolltest?

Es gibt eine Umfrage unter Sterbenden, die nur noch ein paar Wochen zu leben haben. Man hat sie gefragt, wenn sie das Rad nochmals zurückdrehen könnten, was würden sie heute anders machen. 80% sagten aus, dass sie die Dinge wagen würden, von denen sie mal geträumt haben, Dinge die sie mal unbedingt machen wollten. Aber sie haben sich nie wirklich getraut. Wir sollten immer mit der Perspektive leben, was bleibt am Sterbebett? Wage unbekannte Pfade. Wo ist dein NEULAND? «Abraham: Gehe aus deinem Vaterland und von deiner Verwandtschaft, und aus deines Vaters Hause in ein Land das ich dir zeigen werde» (1. Mose 12,1). Verwandtschaft und seine Familie zu verlassen war ein Unding in der damaligen Familientradition. Ich denke kaum, dass alle gejubelt haben, endlich geht er. Endlich haben wir wieder unsere Ruhe. Das waren keine Schweizer.

Halte dich rein

«Heiligt euch, denn morgen wird der Herr Wunder unter euch tun» (Josua 3, 5). In der Hoffnung für alle heisst es reinigt euch, sorgt dafür dass ihr rein seid, wie es der Herr von euch verlangt. Glauben wir noch das Gott Wunder tut? Gott tut Wunder. Er tut gerne Wunder, wenn sein Volk rein ist, und unsere Beziehungen untereinander rein sind. Oft erbeten wir grosse Dinge von Gott «Herr schenke Erweckung» aber wir leben in Sünde. Gott wird nicht antworten. Wisst ihr, ich bin extrem gefordert. Bin ich selber gereinigt, oder erlaube ich mir so meine Lieblingssünden? Ok, es sieht ja niemand was so abgeht. Fragst du dich manchmal, wieso wir so wenig mit Gott erleben?

Ich bin der Meinung, wir sollten uns diese Frage  häufiger stellen. Wollen wir, dass bei der nächsten Evangelisation im Seetal sich Menschen für Christus entscheiden, dann geht der Erfolg nur über den Vers aus Josua 3,5. Keine Bekehrungen mit unbereinigten Beziehungen, Groll auf die Ältesten, Bitterkeit gegen den Pastor, eine nicht versöhnte Beziehung mit X oder Y. Denn morgen will Gott ein Wunder unter euch tun! Wollt ihr das, oder seid ihr unterdessen so weit, dass ihr schon gar keine Wunder mehr sehen wollt? Weil Wunder bringen immer extra Schwierigkeiten mit sich.

Erwarte extra Schwierigkeiten

«Um diese Zeit führt der Jordan so viel Wasser, dass der Jordan über die Ufer tritt» (Josua 3,15). Es war die dümmste Zeit überhaupt den Jordan zu überqueren. Wenn Israel im Sommer den Jordan überquert hätte, dann bestände die Möglichkeit, einigermassen mit trockenen Füssen über den Fluss zu kommen, aber nein, Gott bringt sie her als Hochwasser herrscht. Charles Stutt Pionier für Afrika schrieb in einem Brief: Wenn immer wir in Schwierigkeiten geraten sind, konnten wir es kaum erwarten in die nächste zu geraten, denn wir waren gespannt, wie Gott diesmal eingreifen würde. 

Riskiere nasse Füsse

«Sie tauchten ihre Füsse ins Wasser» (aus Josua 3, 14 und 15). Erkenne deinen Jordan! Wann hast du das letzte Mal nasse Füsse riskiert? Wir tun alles, um genau das zu verhindern, ja keine nassen Füsse kriegen. Das ist ein No-Go, denn «Risiko vermeiden ist schweizerisch».

Die Träger der Bundeslade und die Priester mussten den Weg ebnen. Was heisst das genau? Im übertragenen Sinne glaube ich, dass wir zuerst beten müssen, Gottesdienst halten, mit Gott den Jordan überqueren, mit Gott deinen Jordan überqueren. Aber es geht nicht von allein, du musst einmal einen Schuh voll herausziehen, einen «Schuh Gottes», bevor seine Bieber-Armee aktiviert wird, um den Staudamm zu bauen. Ich wünsche mir, dass wenn wir alt werden, uns Geschichten zu erzählen haben. Manchmal hören wir ältere Menschen sagen, weißt du noch das Hochwasser von dazumal und wie wir dagegen gekämpft haben?

 

Liebe Freunde Wunder gibt es nicht gratis! Wir werden kein Gemeindewachstum erleben, wenn wir nicht achthaben auf die Prinzipien, die wir heute Morgen aufzeigen. Wir müssen Glaubensschritte wagen! Es gibt heute Morgen Leute im Saal oder zu Hause via Live Stream die wissen, dass etwas Neues ansteht. NEULAND! Neue Arbeitsstelle, Altersheim, Heirat, Kinder kriegen, Auswandern, in die Mission gehen, etc.. Macht heute Morgen Dinge fest mit Gott und holt euch die nassen Füsse. Gott wird eure Wege leiten.

Schlussgedanke

Neuland entdecken ist immer spannend aber ist immer wieder auch mit Gefahren verbunden (Hochwasser). Wenn wir jedoch achthaben auf die Gebote Gottes und unseren Blick stets auf den Herrn richten (Bundeslade) und auf der anderen Seite immer wieder unsere Herzen prüfen, damit wir reinen Herzens sind, dann darfst du getrost Neues in Angriff nehmen. Ja, dann wirst auch du einmal deinen Kindern und Enkel und Freunden erzählen können, wie Gott dich durch deinen Jordan geführt hat. Sei mutig und wage neue Schritte!

 

 

 

 

 

Mögliche Fragen für die Kleingruppen

Bibeltext lesen: Josua 3,1-17

  1. Wie heisst dein Neuland, womit du konfrontiert bist? ( Pension, Altersheim, neue Arbeitsstelle, Lehre, Studium, Heirat, etc.)
  2. Wann musstest du das letzte Mal Glaubenschritte tätigen? (Den Fuss zuerst ins Wasser halten bevor das Wasser weicht)
  3. Den Blick auf die Bundeslade richten, in allen wichtigen Entscheidungen des Lebens ist es wichtig den Fokus voll und ganz auf Gott auszurichten. Wie könnt ihr einander ermutigen, diesen Fokus stets aufrecht zu erhalten?
  4. Wie könnt ihr andere ermutigen und unterstützen die gerade dabei sind Schritte in ein unbekanntes Land (Arbeit, Familie, etc.) zu tätigen? (Priesterdienst – diejenigen die die Bundeslade im Fluss so lange hielten bis das Volk auf der anderen Seite war.)