Echte Freunde – weil gute Beziehungen wichtig sind

Datum: 21. Juli 2019 | Prediger/in:
Serie: | Bibeltext: Johannes 15,15
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«Es gibt Freunde, es gibt Familie – und es gibt Freunde die zur Familie werden»Willkommen daheim! Echte Freunde sind gesucht – weil gute Beziehungen Gold wert sind. Hilfreiche Tipps für das Entstehen von Freundschaften.


 

Von ARD ist mir eine «Erlebnis Erde»-Sendung in Erinnerung in der aufgezeigt wurde, dass es auf der Erde 10 Millionen Tier- und Pflanzenarten gibt, von denen keine allein überleben kann. Sei es für die Ernährung oder die Vermehrung oder andere Ansprüche: Sie sind überlebenswichtig aufeinander angewiesen! Da geht es doch dem Mensch, der Krone der Schöpfung, nicht anders! Wir brauchen einander im alltäglichen Leben. Wir brauchen einander für eine gesunde Entwicklung im Glauben. Nicht umsonst haben wir so viele Briefe im Neuen Testament, die über das Miteinander und Füreinander reden! Es ist auch bemerkenswert, dass Gott ein ganzes Volk erwählt hat für die Heilsgeschichte!

Beziehungen sind lebens- und glaubenswichtig!

Das beste Beispiel für diesen Satz ist Jesus! Er lebte Beziehungen auf drei Ebenen:

  • Jesus lebte in engster Beziehung zu seinem himmlischen Vater. Deshalb zog er sich immer wieder in die Stille zurück. Diese gemeinsamen Zeiten mit dem Vater waren für ihn überlebenswichtig!
  • Gleichzeitig suchte Jesus die Beziehung zu den Menschen. Er erwählte sich 12 Jünger, mit denen er sein ganzes Leben auf dieser Welt teilte und sie wurden seine Freunde! Auch Frauen nahm er mit hinein in seinen Freundeskreis.
  • Jesus knüpfte zudem Beziehungen nach aussen: Er nahm sich Zeit für Kranke, Leidende, für Zöllner und Sünder – für alle, die sich nach Liebe und Annahme sehnten. Jesus hatte Augen, die sogar Zachäus auf dem Maulbeerbaum entdeckten! Leider wurde das Jesus vorgeworfen, dass er solche Beziehungen pflegt! Die Pharisäer haben über ihn getratscht: «Er ist ein Schlemmer und Säufer, und die schlimmsten Leute sind seine Freunde!» (Matthäus 11,19 NL) Ein schöneres Lob hätten sie nicht aussprechen können! Kennt ihr überhaupt die Schlimmsten von euren Dörfern?! Das sollten wir eigentlich! Jesus hat es uns vorgelebt. Als Gemeinde haben wir doch viel zu bieten. Jede Gemeinschaft von Christen ist eine freundschaftliche Gemeinschaft! Eine Gemeinschaft die Freunde schafft!

 

 

Fragen zum Thema

Das Thema heute Morgen fordert uns heraus, ein paar Fragen zu beantworten!

Woran erkennt man einen echten Freund?

Der Predigttext den ich gewählt habe, ist aus dem Philipperbrief (Philipper 2,1-5 NL) der Freundschaft ganz gut beschreibt:

  • V1 Ermutigt ihr euch gegenseitig, Christus nachzufolgen? Tröstet ihr euch gegenseitig in Liebe? Seid ihr im Heiligen Geist verbunden? Gibt es unter euch Barmherzigkeit und Mitgefühl?

Freunde ermutigen sich: «Bleib dran, hänge deinen Glauben nicht an den Nagel.» Sie verstehen es, sich gegenseitig zu trösten. Sie können mitfühlen, mitlachen, mittrauern! Sie fühlen sich verbunden. Nicht weil sie seelenverwandt sind, sondern weil sie das Band des Glaubens zusammen hält.

  • V2 Dann macht doch meine Freude vollkommen, indem ihr in guter Gemeinschaft zusammenarbeitet, einander liebt und von ganzem Herzen zusammenhaltet.

Freunde halten entschlossen zusammen durch dick und dünn, sie achten darauf, dass nichts ihre Beziehung stören kann und begegnen sich mit Liebe, die einen langen Atem hat. Sie hören aufeinander und können gemeinsam über alles reden, ehrlich und offen.

  • V3 Seid nicht selbstsüchtig; strebt nicht danach, einen guten Eindruck auf andere zu machen, sondern seid bescheiden und achtet die anderen höher als euch selbst.

Ein Freund ist nicht überheblich oder rechthaberisch. Kann auf den andern hören, auch wenn er andrer Meinung ist. Freunde halten mehr vom Gegenüber als von sich selbst.

  • V4 Denkt nicht nur an eure eigenen Angelegenheiten, sondern interessiert euch auch für die anderen und für das, was sie tun.

Freunde sind darauf bedacht, dass es dem andern auch gut geht, nicht nur sich selbst. Freunde fragen nach dem Ergehen des andern.

  • V5 Das ist die Haltung, die euren Umgang miteinander bestimmen soll; es ist die Haltung, die Jesus Christus uns vorgelebt hat.

Paulus fasst zusammen: Jesus ist das Paradebeispiel von einem guten Freund! Das ist auch meine persönliche Überzeugung! Weder der allerbeste Freund noch die allerbeste Freundin können Jesus übertrumpfen. Kein Mensch kann so Freundschaft leben wie er. Wenn Freundschaften entstehen, ist es immer ein Geschenk. Wenn du fragst: «Wie bekomme ich einen guten Freund, eine gute Freundin?» Dann würde ich dir heute folgenden Tipp geben: Geh nachhause und setze Phil 2,1-5 nach und nach in die Praxis um und achte darauf was mit dir passiert! Bevor Jesus gefangen genommen wurde, kam Judas mit einer Horde Männer und verriet Jesus mit einem geheuchelten Kuss. Und Jesus sagt zu ihm:«Mein Freund, dazu bist du gekommen?» (Matthäus 26,50 LU) Ich hätte dort wahrscheinlich Jesus gefragt: «War das nicht auch ein bisschen geheuchelt?!» Nein, Jesus konnte gar nicht heucheln! Jesus konnte Judas so begrüssen, weil er die Menschen immer durch die Dreckschicht, die ihnen anklebt, anschaut! Vielleicht ist jemand heute Morgen unter uns, der in der vergangenen Woche grauenhaft versagt hat in seinem Leben als Christ und jetzt tief traurig über sich selbst ist. Ich wage es, dir in Jesu Namen zu sagen: «Mein Freund/meine Freundin, schön dass du in den Gottesdienst, in die Nähe von Jesus gekommen bist! Wenn es dir leid tut, Jesus ist er gerne bereit, dir deine Schuld zu vergeben!»

 

Hast du einen echten Freund, eine echte Freundin?

Oder sagst du wie der Mann am Teich Bethesda: «Ich habe keinen Menschen?» Ich beziehe die Frage mal hier auf die seetal chile. Hast du hier echte Freunde?

Kannst du Folgendes bejahen:

  • Ich habe hier in der Gemeinde mehr als eine Person, mit der ich offen und ehrlich über alles reden kann!
  • Ich habe hier in der Gemeinde mehr als eine Person, die ich im Notfall zu jeder Tages- und Nachtzeit anrufen könnte!
  • Ich kann mich hier in der Gemeinde so geben wie ich bin, weil ich fühle mich hier geliebt, akzeptiert und so angenommen wie ich bin, mit allen Ecken und Kanten.
  • Ich spüre hier, dass andere Leute sich für mich interessieren und echt wissen wollen, wie es mir geht.

 

Was ist eine Freundschaft wert?

Ich antworte mal von mir persönlich: Freunde haben mich immer wieder mal herausgefordert und hinterfragt! Im Unterwegssein mit Freunden bin ich in meinem Leben verändert worden. Ich habe gelernt, andere Meinungen und Ansichten auszuhalten, der Freundschaft zuliebe. Ein Freund heisst nicht alles gut, was ich gut heisse. Es ist ihm nicht alles wichtig, was mir wichtig ist! Auch Freundschaften leben von der Vergebung – wie eine Ehe. Freundschaftliche Beziehungen sind von unbezahlbarem Wert! Indem Jesus  uns zu seinen Freunden gemacht hat, hat er uns befähigt, unseren Nächsten mit Liebe zu begegnen und freundschaftlich zu ihnen zu sein.

Amen!

 

 

 

 

 

 

 

Mögliche Fragen für die Kleingruppen

Bibeltext lesen: Johannes 15,15 / Philipper 2,1-5

  1. Wie erlebt ihr Jesus als Freund, z.B. im Alltag?
  2. Was erwartest du von einer Freundschaft zwischen Christen?
  3. Was sind für dich die Herausforderungen einer solchen Freundschaft?
  4. Könnt ihr die vier Punkte bejahen? (Am Ende von Frage 2 der Predigt)
  5. Wie gewinnt man Freunde?