Kraft tanken mit den heiligen Worten Gottes

Datum: 20. August 2023 | Prediger/in:
Serie: | Bibeltext: Lukas 4,4

In der heutigen Zeit kann es schnell passieren, dass wir im Alltag von Kraftlosigkeit, Stress, und Angst überwältigt werden. Gott schenkt uns, durch sein heiliges Wort, die Kraft unsere persönliche Berufung auszuleben. Damit wir vollumfänglich diese Kraft ausschöpfen können, müssen wir das Wort wie Jesus durch und durch kennen.


Heute ist der erste Sonntag nach den grossen Schulsommerferien. Ich nehme an, dass viele die Gelegenheit für Ferien hatten. Nach dieser Pause sind wir hoffentlich erholt, um mit neuer Kraft den alltäglichen Herausforderung zu trotzen. Sicherlich haben wir alle grosse Herausforderungen, sei es die Arbeit, die Kinder, Hobbys, Freiwilligenarbeit oder auch körperliche Schwierigkeiten. Meistens bin ich nach den Ferien mit neuem Elan eingestiegen. Vieles ging viel einfacher und mit Freude. Doch diese Energie ist nicht permanent. Vielleicht gibt es bereits einige, die schon wieder reif für Ferien sind. Kaum zurück, zeigt sich die Realität der täglichen Arbeit, sei es der Stapel auf dem Bürotisch, eine Absage, Reklamation, Aufgaben oder die Kinder. Es gibt viele Ereignisse, die uns die Kraft rauben können.

Samstag vor einer Woche, kurz vor dem Schulstart, wünschte ich mir, dass wir als Familie das kommende Schuljahr nicht nur überleben, sondern gedeihen. Es ist einfach, wenn wir gefordert sind, in den Überlebensmodus hineinzufallen. Wir Menschen sind in der heutigen Zeit ganz gefordert. Die körperlichen Anstrengungen, die mentalen Anforderungen, der geistliche Kampf und die nicht zu unterschätzenden emotionalen Belastungen. Freud und Leid, Erfolg und Misserfolg, Lob und Kritik gilt es ständig zu verarbeiten. Es gibt die klassischen ungeliebten Arbeiten wie Bügeln, Badezimmer putzen, das Fitnessstudio, die Steuererklärung oder an Beziehungen zu arbeiten. Die Liste mit Herausforderung ist gross.

Die Bibel gibt uns dazu einen Einblick warum wir vielfach Mühe haben. In der Schöpfungsgeschichte lesen wir: «Gott, der HERR, brachte den Menschen in den Garten Eden. Er sollte ihn bebauen und bewahren» (1. Mose 2,15 NLB). Gott betraute die Menschen mit einer Arbeit. Zuerst war alles gut, sie genossen die wunderbare und kreative Arbeit, die Gott ihnen geschenkt hatte. Das bebauen des Garten war nicht ein Müssen, sondern ein Dürfen, eine Berufung. Gott schuf den Menschen nicht zum Schuften, nein, sondern für ein kreatives Mitwirken. Leider ist ein Kapitel später dieses göttliche Design bereits zerstört. Der Sündenfall brachte die harmonische Beziehung mit Gott, den Mitmenschen und unserer Arbeit ins Abseits. «Deinetwegen soll der Ackerboden verflucht sein! Dein ganzes Leben lang wirst du dich abmühen, um dich von seinem Ertrag zu ernähren. Du bist auf ihn angewiesen, um etwas zu essen zu haben, aber er wird immer wieder mit Dornen und Disteln übersät sein. Du wirst dir dein Brot mit Schweiß verdienen müssen, bis du stirbst» (1. Mose 3,17-18 HfA). Das Leben der Menschen wurde mühsam, die Arbeit frustrierend. Die Meisten von uns sind nicht Bauern, es geht nicht ums Jäten, es sind vielfach die Probleme, Irritationen mit Angestellten, Vorgesetzten, den Kunden oder der generellen Mühe mit der Nächstenliebe. Es ist einfach, im Leben müde zu werden und sich auf das Minimum zu begrenzen.

Gott hat uns als kreative Geschöpfe mit einer Bestimmung geschaffen, er hat in uns eine Berufung gelegt. Durch Jesus, unserem grossen Vorbild, können wir lernen, wie er es geschafft hat, seine Bestimmung voll und ganz auszuleben. Es gibt einige Anhaltspunkte, woher Jesus diese immense Energie genommen hat. Gerne erwähne ich kurz einige Merkmale und auf eines möchte ich danach noch näher eingehen:

  • Jesus hat die wahre Liebe gelebt. Dies ist auch auf das zurückzuführen, dass er vom Vater bedingungslos geliebt wurde. Bevor er seine offizielle «Arbeit» angefangen hat, sagte der Vater zu ihm: «Du bist mein geliebter Sohn, über den ich mich von Herzen freue» (Lukas 3,22 HfA).
  • Jesus hatte eine Vision, er kannte seine Berufung: «Er hat mich gesandt, den Armen die frohe Botschaft zu bringen» (Lukas 4,18 HfA).
  • Er wurde vom Vater und dem Heiligen Geist befähigt: «Der Geist des Herrn ruht auf mir, denn er hat mich gesalbt» (Lukas 4,18 NLB).
  • Das letzte Merkmal, dass ich erwähne, ist sehr interessant. Jesus kannte das heilige Wort Gottes durch und durch. Nachdem Jesus vierzig Tage in der Wüste gefastet hatte, in einem sehr verwundbaren Moment, wurde er vom Teufel mehrmals versucht. Doch bei jeder Versuchung antwortete er mit: «In der Schrift steht» (Lukas 4,4, 8, 12 NLB). Das Wort Gottes hat Jesus die Kraft gegeben, um in der kraftlosen Zeit (fasten) der Versuchung standzuhalten. Die Heilige Schrift wird auch uns die Kraft für unsere alltäglichen Herausforderungen schenken. Im nächsten Abschnitt werde ich darauf eingehen, wie unglaublich stark diese Kraft ist.

Die Worte Gottes - Die Heilige Schrift - ist kraftvoll

Gott hat die Welt mit seinen Worten erschaffen - die ultimative Kraft. Gottes Wort ist der ultimative Lebensspender, die Kraft pur. 1. Mose Kapitel 1: «Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.» «Gott sprach: Es werde Licht. Und es wurde Licht.» Im Buch an die Hebräer: «Gottes Wort ist lebendig und voller Kraft. Das schärfste beidseitig geschliffene Schwert ist nicht so scharf wie dieses Wort» (Hebräer 4,12 NGÜ). Gottes Wort, die ultimative Kraft, nutzen wir es, damit sie nicht brach liegt.

Seit ich zum Glauben an Jesus Christus gekommen bin, durfte ich viele Male die Kraft Gottes heiligem Wort erfahren. Es gibt einige Bibelstellen, die mir sehr wichtig geworden sind. Drei von Ihnen möchte ich erwähnen. Zuerst aus dem Kolosserbrief: «Alles, was ihr tut, das tut von Herzen als dem Herrn und nicht den Menschen, denn ihr wisst, dass ihr von dem Herrn als Lohn das Erbe empfangen werdet» (Kolosser 3,23 LU 2017). Dieser Bibelvers hat mich extrem motiviert, unliebsame Arbeiten auszuführen. Ich erinnere mich an die Zeit als Busfahrer bei Surprise Reisen, wo ich sehr viel reinigen musste. Die 13 Meter lange Buskarosserie, die Toilette, die Teppiche und die Fensterscheiben mussten sauber sein und glänzen. Am Ende der ganzen Tortur, nach vielen Stunden Fahrzeit, der ganzen Putzerei mussten noch die 40 m2 Fensterscheiben von Hand poliert werden. Dabei hat oft dieser Vers zu mir gesprochen. Er hat mich bewegt, weil ich ihn auswendig gelernt hatte. Der Heilige Geist kann uns jederzeit einen Bibelvers vor Augen führen, es ist aber wahrscheinlicher, dass der Vers uns in den Sinn kommt, wenn wir ihn auswendig kennen.

Ein weiterer Vers, der mir sehr viel Kraft schenkt, kommt von Jesaja: «Die aber, die dem Herrn vertrauen, schöpfen neue Kraft, sie bekommen Flügel wie Adler. Sie laufen und werden nicht müde, sie gehen und werden nicht matt» (Jesaja 40,31 EÜ). Was für eine Verheissung! Wenn wir auf den Herrn vertrauen, erneuert er uns die Kraft, die wir für den jetzigen Augenblick benötigen.

 

Diese Bibelstelle spricht ganz persönlich zu mir, im speziellen in der englischen Version: Sie wird mit «soar like eagles» übersetzt. «Soar», ein Begriff aus der Fliegerei, welches das Ausnutzen von Aufwinden beschreibt. Benutz man den, oftmals thermischen Aufwind, gewinnt man fast ohne Kraft an Höhe. Während meiner Gleitschirmzeit habe ich diese Kraft oft genutzt. So konnte ich in einem Flug über hundert Kilometer weit fliegen. Ich stelle mir die Kraft des Heiligen Geistes so vor. Wir spannen unser Flügel aus und er gibt die Kraft, die uns dann bewegt.

Die dritte und letzte Passage die ich erwähnen möchte, ist vielen bereits bekannt. Sie stammt aus dem Philipper Brief: «Alles kann ich durch Christus, der mir Kraft und Stärke gibt» (Philipper 4,13 HfA). Diese Worte sind mir diese Woche auf einer langen Fahrradtour in den Sinn gekommen. Zusammenfassend: Nur mit Gottes Kraft können wir unsere Berufung vollumfänglich ausleben und einen Unterschied in dieser Welt machen. «Seine Geschöpfe sind wir, in Christus Jesus dazu geschaffen, in unserem Leben die guten Werke zu tun, die Gott für uns im voraus bereitet hat» (Eph. 2,10 EÜ). Jesus nutzte die unglaubliche Kraft des heiligen Wort Gottes, um seine Berufung auszuleben. Auch wir sollen und müssen uns aus dieser gewaltigen Quelle auffüllen lassen: «Nicht vom Brot allein soll der Mensch leben, sondern von jedem Worte Gottes» (Luk. 4,4 ELB).

 

 

 

 

 

 

 

Mögliche Fragen für die Kleingruppe

Bibeltext lesen: Lukas 4,4

  1. Hattest Du Ferien? Fühlst Du Dich erholt? Wie lang hält diese Erholung?
  2. In welchen Bereichen deines Lebens fühlst du dich kraftlos?
  3. Lebst du in der Versuchung dein Christliches Leben mit eigener Kraft zu meistern?
  4. Hast Du genügend Kraft um deine Berufung auszuleben?
  5. Wie schöpfst Du neue Kraft?
  6. Erlebst Du die Kraft des heiligen Wort Gottes?
  7. Kennst Du Bibelverse? Gibt es einen Bibelvers der Dir viel Kraft schenkt?
  8. Welchen Vers möchtest Du auswendig lernen?