Die Hochzeit von Kana
Serie: Heilig - Heilig - Heilig | Bibeltext: 1. Mose, 27-28, Galater 5,22-23, Johannes 15,5
Bei seinem ersten Zeichen macht Jesus 600 Liter besten Wein für eine Hochzeitsgesellschaft in Kana, welcher der Wein ausgegangen ist. Keine Heilung, keine Totenauferweckung, keine Brotvermehrung – nein, sondern Wein in Menge. Was hat das zu bedeuten? Und weshalb macht Christus dies als erstes Zeichen?
Hochzeit - zusammenkommen - Frucht bringen
«So schuf Gott die Menschen nach seinem Bild, nach dem Bild Gottes schuf er sie, als Mann und Frau schuf er sie. Und Gott segnete sie und gab ihnen den Auftrag: Seid fruchtbar und vermehrt euch» (1. Mos 1, 27-28 NLB).
Aus einer Lebens-Gemeinschaft fruchtbar werden. Das ist der Auftrag jedes Menschen. Nicht jeder hat die Möglichkeit das natürlich leben zu können. Jeder Mensch ist aber aufgerufen aus einer Lebens-Gemeinschaft mit Gott «geistlich» Frucht zu bringen. Christus konkretisiert das im Neuen Testament. Er möchte Bräutigam sein und sucht sich eine Gemeinschaft der Gläubigen als Braut (seine Gemeinde). Aus dieser Gemeinschaft möchte er Frucht bringen. «Ich bin der Weinstock; ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, wird viel Frucht bringen. Denn getrennt von mir könnt ihr nichts tun» (Johannes 15,5 NLB).
Was Christus in uns durch seinen Geist wirken will, ist eine Frucht des Geistes. Die Frucht wird wie folgt beschrieben: «Wenn dagegen der Heilige Geist unser Leben beherrscht, wird er ganz andere Frucht in uns wachsen lassen: Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung» (Galater 5,22-23 NLB).
Aus Traube wird Wein - Wein steht für Freude
Das Besondere an diesem Zeichen in Kana ist aber nicht das Thema Frucht, sondern Wein. Wein steht in der Bibel für Fröhlichkeit und Freude. Wein kommt aus einer Transformation vom Saft zerstossener Trauben. Über einen Gährungsprozess wird aus dem Zucker der Trauben Alkohol – Spiritus. Die Bibel ruft uns aber nicht auf, vom Spiritus (Alkohol) feucht fröhlich zu werden - sondern, erfüllt vom heiligen Geist (Spiritus sanctus) zu werden und in der Nachfolge Freude zu finden. «Betrinkt euch nicht mit Wein; sonst ruiniert ihr damit euer Leben. Lasst euch stattdessen vom Heiligen Geist erfüllen» (Epheser, 5,18 NLB).
Wenn Christus durch seinen Geist in unserem Leben Frucht bringen kann, bringt uns das Freude. Das ist sein Ziel. Im Wunder von Kana geht es also um das Spanungsfeld von natürlicher Freude und göttlicher Freude in Abhängigkeit von Christus.
Die Hochzeit von Kana - wie man echte Freude findet
«Am übernächsten Tag war die Mutter von Jesus bei einer Hochzeitsfeier in Kana, einem Dorf in Galiläa. Auch Jesus und seine Jünger waren zu der Feier eingeladen. Während des Festes ging der Wein aus» (Johannes 2,1-3 NLB).
[…]Im Haus gab es sechs steinerne Wasserbehälter, die für die vorgeschriebenen Reinigungshandlungen der Juden verwendet wurden und jeweils rund hundert Liter fassten. Jesus sprach zu den Dienern: «Füllt die Krüge mit Wasser». Als sie die Krüge bis zum Rand gefüllt hatten, sagte er: «Schöpft daraus und bringt es dem Zeremonienmeister.» Sie folgten seiner Anweisung. Der Zeremonienmeister kostete von dem Wasser, das nun Wein war. Da er nicht wusste, woher der Wein kam – denn nur die Diener, die ihn geschöpft hatten, wussten es –, ließ er den Bräutigam holen. «Eigentlich schenkt ein Gastgeber den besseren Wein zuerst aus», sagte er. «Später, wenn alle betrunken sind und es ihnen nichts mehr ausmacht, holt er den weniger guten. Du dagegen hast den besten Wein bis jetzt zurückbehalten!» (Johannes 2, 6-10 NLB).
1. Es ist Hochzeit - aber der Wein geht aus
Als Christus an diese Hochzeit kommt, geht gerade der Wein aus - oder übertragen: Die Freude geht weg. Auch Menschen, die nicht mit Gott leben, treten in viele Gemeinschaften ein (heiraten), bringen Lebensfrüchte und haben ein gewisses Mass an Spass. Aber es ist wie eine Sucht, es braucht immer mehr. Deshalb müssen sich so viele Menschen ablenken oder mit irgendwelchen Dingen volldröhnen, weil sie das Leben nur schwer ertragen. Dem Mensch, der ohne Gott lebt, fehlt die bleibende Seeligkeit, echte, tiefe, bleibende Freude mit Frieden. Damit ist diese Hochzeitsgesellschaft, der der Wein ausgeht, ein Bild auf die heutige Zeit mit ausgehender Freude.
2. Leere Wasserkrüge werden gefüllt
Bei dieser Hochzeit stehen sechs leere Wasserkrüge mit einem Fassungsvermögen von 600 L. Sie hätten gefüllt sein sollen, damit sich jeder vor dem Essen reinigt. Aber sie sind leer. Die Hochzeitsgesellschaft lebte also eine religiöse Anforderung ohne Inhalt. Auch hier lässt sich eine Parallele zur heutigen Zeit ziehen. Viele Menschen sind religiös (Wasserkrüge), aber die Krüge sind leer, sie stehen bedeutungslos herum – es ist nur Religion – ohne Inhalt. Die Wasserkrüge sind da, aber es geschieht keine Reinigung.
Reinigung schafft einen Bezug zum Thema Heiligkeit: Heiligkeit bedeutet – Rein sein, abgetrennt sein – sauber, kein Schmutz. Gott ist heilig in seiner Liebe. Kein Dreck-Krümel von Egoismus. Diese Hochzeitsgesellschaft ist Kana ist nicht rein, obwohl Wasserkrüge dagewesen wären. Jeder nimmt am Hochzeitsmahl ungewaschen teil. Aber was haben diese Steinkrüge, dieses Reinigungsthema mit unserer Hochzeitsgesellschaft, mit dem Thema Freude zu tun? Jesus zeigt uns in seinem Vorgehen den Zusammenhang zwischen Reinigung, Frucht und Freude:
Er lässt die sechs Wasserkrüge durch die Knechte randvoll mit Wasser füllen (600 Liter). Auch unsere Gesellschaft, jeder einzelne Mensch ist unheilig, unrein. Wir alle brauchen Reinigung: Grundsätzlich für unser Leben - aber auch regelmässig für unseren Wandel - sonst können wir keine Gemeinschaft mit Gott haben. Jesus Christus hat diese Reinigung geschaffen – vollständig – für alle Menschen. Grundsätzlich, in dem er am Kreuz starb und unsere Schuld auf sich nahm. Jeder der sein Leben Christus anvertraut, wird gerettet und «gewaschen»: «[…] machte er uns selig – nicht um der Werke willen, die wir in Gerechtigkeit getan hätten, sondern nach seiner Barmherzigkeit – durch das Bad der Wiedergeburt und Erneuerung im Heiligen Geist» (Titus 3,5 LUT17).
Seine Reinigung gilt aber auch für die täglichen Verfehlungen – Dinge, die wir falsch taten oder nicht taten, aber hätten tun sollen: «Doch wenn wir ihm unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns vergibt und uns von allem Bösen reinigt» (1. Johannes 1,9 NLB). Diese tägliche Reinigung ist notwendig. Jesus erwiderte: «Wer gebadet hat, braucht sich – ausgenommen die Füße – nicht zu waschen, um völlig rein zu sein» (Johannes 13,12 NLB).
3. Das Wasser - bzw. der Wein muss geschöpft/weitergereicht werden
Nun geschieht das Wunder: Durch das Weiterreichen des reinigenden Wassers, wird das Wasser zu Wein der Freude. Die Reinigung durch Jesu erlöst mich und bringt mir Freude. Die Reinigung durch Jesu Opfer bringt aber auch Freude für andere Menschen. Lasst uns nur kurz auf die Knechte achten: Knechte müssen die Krüge füllen, Knechte müssen das Wasser reichen, dass beim Schöpfen zu Wein wird. Gemäss Paulus sind wir die Knechte Gottes. Wir haben den Auftrag die Wasserkrüge mit Wasser zu füllen. Wir müssen selbst verstehen, welche Bedeutung Reinigung und damit die Heiligkeit Gottes (seine Reinheit) für uns hat. Dann haben wir den Auftrag diese Reinigungs-Möglichkeit weiterzugeben und können dann erleben, was diese Reinigung auslöst – nämlich Freude.
4. Der Wein von Jesus - seine Freude - ist besser als die Freude der Welt
Bevor der Wein an die Hochzeit weitergereicht wird, gibt es einen Qualitäts-Check des «Speisemeisters». Übertragen: Die Menschen um uns herum prüfen, was wir «Essen», was wir «Trinken» - bzw. welche Freude wir im Leben haben.
Der von Christus über die Knechte vermittelte Wein hat eine bessere Qualität als der Wein des Bräutigams bisher. Die Freude, die Christus uns schenken will, ist besser als die «Freuden dieser Welt». Das Jesus an seinem ersten Wunder uns den Unterschied zwischen natürlicher Freude und seiner Freude zeigt, erklärt uns, wie wichtig es Jesus ist, dass wir echte Freude erfahren – im Überfluss (600 Liter für eine Hochzeitsgesellschaft eines kleinen Dorfes). Dieser Überfluss reicht auch für andere
Dieses Wunder zeigt uns aber auch den Weg. Wir glauben vielleicht, dass die Heiligkeit Gottes und sein Aufruf, dass wir heilig leben, ein Leben nur mit Chrampf und ohne Freude sei. Jesus hat an seinem ersten Wunder uns genau das Gegenteil gezeigt. Wenn wir in der Nachfolge Christi leben, wird uns das Freude bringen, eine Freude, die von aussen wahrgenommen wird. Eine Freude im Überfluss.
Mögliche Fragen für die Kleingruppe
1. «So schuf Gott die Menschen nach seinem Bild, nach dem Bild Gottes schuf er sie, als Mann und Frau schuf er sie. Und Gott segnete sie und gab ihnen den Auftrag: Seid fruchtbar und vermehrt euch» (1. Mos 1, 27-28 NLB).
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- Wo und wie glaubst du, dass es deine Aufgabe ist, Frucht zu bringen?
2. «Wenn dagegen der Heilige Geist unser Leben beherrscht, wird er ganz andere Frucht in uns wachsen lassen: Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung» (Galater 5,22-23 NLB).
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- Worin können solche Früchte bestehen? Der obige Vers gibt Antworten, gibt es noch andere Frucht des Geistes?
- Welche Früchte siehst du in deinem Leiben?
3. «Ich bin der Weinstock; ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, wird viel Frucht bringen. Denn getrennt von mir könnt ihr nichts tun» (Johannes 15,5 NLB).
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- Wenn dein Leben im Moment fruchtleer ist/schein – was könntest du dagegen tun?
4. Christus schafft in diesem ersten Zeichen/Wunder sehr viel Wein/Freude in hoher Qualität:
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- Wieviel Freude hast du in deinem Leben?
- Wenn dir Freude fehlt, wie könnte die Freude in deinem Leben zurückkommen?
- Gibt es bei dir auch so einen «leeres Weinkrüge»-Syndron – bzw. brauchst du irgendwo etwas, das aufgefüllt werden müsste, brauchst du Reinigung?