Wem gehört die Herrlichkeit deines Lebens?

Datum: 15. Oktober 2023 | Prediger/in:
Serie: | Bibeltext: 1. Könige 11,1-4; 12,27-28; Römer 12,1-2

König Salomo nahm allein an Gold jährlich 666 Talente oder 22 Tonnen ein, was einem Gegenwert von  1,27 Milliarde CH pro Jahr entspricht. Er war der von Gott ausgewählte König von Israel, dem Volk Gottes. Er war der weiseste Mann aller Zeiten. Seine unglaubliche Herrlichkeit war ein Bild auf die Herrlichkeit Gottes – solange er allein auf Gott vertraute. Aber es kam anders…


Jeder Mensch, jeder von uns hat eine «Herrlichkeit». Was dein und mein Leben regiert, wird in deinem und meinem Leben sichtbar. Ist Gott Herr in meinem Leben, wird seine «Herrlichkeit», seine Art wie er in meinem Leben wirkt und handelt, sichtbar durch mich. Bin ich Herr in meinem Leben, wird das auch sichtbar.

Wenn Gott uns aufruft, heilig zu leben, meint er hauptsächlich, dass wir IHN ganz in unserem Herzen Herr sein lassen, damit er seine Liebe an uns zeigen, sich «verherrlichen» kann.

Ich möchte heute im ersten Teil mit euch drei der ersten Könige Israels anschauen, wie sich an ihnen die Herrlichkeit Gottes zeigen konnte oder nicht.

Zuerst David: Von König David heisst es, dass er ein Mann nach dem Herzen Gottes sei. Auch nach seinem Tod werden Könige von Israel und Juda immer wieder an David und seinem «ungeteilten Herz» gemessen. Woran lag das.

An seinem vorzüglichen Wandel? Sicher nicht. David hat ausserordentlich viel Mist gebaut:

  • Die Geschichte von Bathseba, die er schwängert. Dann lässt er ihren Mann töten und tut noch ein Jahr vor dem Volk so, wie wenn er mit der trauernden Witwe mitleidet.
  • Die Geschichte, als er sein Volk zählen lässt. 70'000 Menschen sterben wegen dem Ungehorsam Davis.
  • Oder Davids Kindererziehung – eine Anreihung von Katastrophen.

Dennoch sagte Gott über David: Ein Mann nach meinem Herzen.

Das Geheimnis von David war, dass er nie sein Vertrauen auf jemand anders gelegt hat, als auf Gott, seinen Herrn. Sogar dann, wenn es ganz schwierig wurde. Er hat nie einem anderen Gott geopfert. Sein Herz blieb treu bei Gott. Wenn Gott auf David zurückschaut, sieht er immer nur diese heilige Treue, trotz der vielen Verfehlungen und Fehlentscheidungen, die David traf.

Dann sein Nachfolger Salomo: Wie eingangs gesagt, war Salomo damals am Anfang seiner Regierungszeit an Herrlichkeit nicht zu überbieten. Diese Herrlichkeit fiel vollends auf die Quelle seiner Herrlichkeit – den biblischen Gott - zurück. Jeder auf der damaligen Welt wusste, der biblische Gott hat Salomo mit dieser Herrlichkeit ausgestattet. Salomos Herrlichkeit war Gottes Herrlichkeit. Entsprechend Zeugnis-stark war das Leben und die Ausstrahlung von Salomo.

 

Diese Zeugnis-Kraft wendet sich aber schnell deutlich:

«König Salomo liebte viele ausländische Frauen. Ausser der Tochter des Pharaos heiratete er noch Frauen aus Moab, Ammon, Edom, Sidon und aus dem Volk der Hetiter. Dies waren die Völker, von denen der HERR seinem Volk ganz klar befohlen hatte: »Lasst euch nicht mit ihnen ein, denn sie würden euch dazu verführen, ihre Götter anzubeten.« Doch Salomo hatte eine Vorliebe für sie. Er hatte 700 Frauen und 300 Nebenfrauen, und sie beeinflussten sein Herz» (1. Könige 11,1-3 NLB).

Als Salomo alt geworden war, hatten seine Frauen ihn so weit gebracht, dass er ihre Götter anbetete. Er vertraute nicht länger allein auf den HERRN, seinen Gott, wie sein Vater, König David, es getan hatte. Und nicht nur er hatte Gott als alleinigen Gott verlassen. Ganz Israel hatte sich dem Götzendienst verschrieben – obwohl sie Gottes Volk waren.

Welche Tragödie: Die ganze, grosse Herrlichkeit Salomos verlor ihr Zeugnis, als Salomo den ersten Götzen in seinem Leben Platz einräumte. Was nutzte da noch seine Weisheit, sein Gold, sein Reichtum. Kam das von den Göttern Ägyptens, von jenen von Moab, Amon oder doch vom biblischen Gott…?

(Beispiel von Wasser-Krug mit Sirup. Wasser ist transparent. Giesst man etwas Sirup ins Wasser, ist immer noch gleich viel Wasser drin. Was sieht aber der Betrachter: Nur noch das Rot des Sirups. So ist es, wenn andere Herren in meinem Leben Raum finden. Auch wenn ich mich immer noch als Nachfolger Gottes sehe und ein Kind bin. Bleibt Gott nicht mein alleiniger Herr, verfällt mein Zeugnis sofort und wird vermischt.)

Bei Salomo waren es die fremden Frauen, die Eingang ins Herz von Salomo fanden und mit ihnen deren Götzen. Für uns wirft das die Frage auf: Mit wem teile ich mein Herz? Was darf mein Herz mitprägen? Bin ich ganz darauf ausgerichtet, das zu tun, was Gott will, oder bin ich wie Salomo zwiegespalten?

Kommen wir zum dritten König: Jerobeam.

Jerobeam wurde von Gott zum König über Israel berufen. Seine Königsherrschaft war auch Zeugnis des Handeln Gottes. Aber auch Jerobeam hatte kein ungeteiltes Herz. Als er Schwierigkeiten verlässt er sein Vertrauen und Gott und handelt nach eigenem Ermessen:

«Wenn die Menschen nach Jerusalem gehen, um im Haus des HERRN zu opfern, werden sie sich auch wieder ihrem Herrn, König Rehabeam von Juda, unterwerfen. Dann werden sie mich umbringen und sich wieder Rehabeam, dem König von Juda, zuwenden.« So überlegte der König. Deshalb ließ er zwei goldene Kälber anfertigen…» (1. Könige 12,27-28 NLB)

Wo Salomo andere Dinge in seinem Herz Platz machte, erhebt sich Jerobeam selbst zum Herrn und baut eigene Götzen. Er hat das Vertrauen auf Gott ganz verloren und verlässt sich nur noch auf sich und seinen Verstand. Genau das sollen wir als Nachfolger Gottes aber nicht tun.

«Verlass dich auf den HERRN von ganzem Herzen, und verlass dich nicht auf deinen Verstand» (Sprüche 3,5 NLB).

Vertraue ich in den schwierigen Dingen in meinem Leben wirklich auf den Herrn, oder doch auf meinen Verstand. Funktioniert meine Nachfolge nur in der Komfort-Zone?

David hielt an Gott fest, auch in grössten Schwierigkeiten.

Teil 2: Wie lerne ich Gott zu vertrauen?

Die Bibel ist voller Beispiele, die den Kampf um unsere Herzen darlegen. In diesem Kampf wirbt Gott um unser Herz. Er zeigt seine Grösse, seine Liebe, seine Gerechtigkeit, seine Wahrheit. Er macht sich transparent und erklärt sein Denken und Handeln. Dennoch weichen wir so schnell ab vom Vertrauen auf den Herrn. Damit stellt sich die Frage, wie wir in diesem Vertrauen bleiben können?

Wie lerne ich ein heiliges, lebendiges Leben zu führen. Denn das ist unsere Aufgabe:

«Weil Gott so barmherzig ist, fordere ich euch nun auf, liebe Brüder, euch mit eurem ganzen Leben für Gott einzusetzen. Es soll ein lebendiges und heiliges Opfer sein – ein Opfer, an dem Gott Freude hat. Das ist ein Gottesdienst (engl. Worship), wie er sein soll» (Römer 12,1 NLB).

Zu einem heiligen und lebendigen Leben braucht es eine grundlegende Veränderung von uns – konkreter von unserem Denken:

«Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, auf dass ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene» (Römer 12,2 NLB).

Die einen vertrauen auf Götzen (Salomo) oder die anderen auf den eigenen Verstand (Jerobeam). Wir sollen uns aber ganz auf Gott und seinen Willen ausrichten, das ist gut. Dazu braucht es eine Erneuerung unseres Denkens (englisch: Transformation).

Eine Transformation ist mehr als nur eine kleine Veränderung. Bei einer Transformation ändert sich die ganze Form. Wie z.B. die Raupe sich zum Schmetterling verändert. Es ist die gleiche Bio-Masse – aber eine neue Kreatur. Diese Transformation möchte der Heilige Geist in uns bewirken.

Zuerst wenn Gott durch seinen Geist Wohnung in meinem Herzen nehmen kann. Dann werde ich zur neuen Kreatur

«Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden» (2. Korinther 5,17 LUT).

Der Heilige Geist möchte uns in unserem Denken und Handeln verändern, in dem er uns den Willen Gottes zeigt. Dann müssen wir Entscheidungen treffen, diesem Willen zu gehorchen.

Gehorchen wir Gott. Ist er alleiniger Herr in unserem Leben, leben wir heilig. Leben wir in einer intensiven Beziehung mit Christus, sind wir lebendig.

Ich wünsche uns allen dieses heilige und lebendige Leben, an dem sich Gottes Herrlichkeit zeigt.

 

Mögliche Fragen für die Kleingruppe

  1. Salomo hatte 700 Frauen und 300 Nebenfrauen, mit denen er das Herz teilte. Diese Frauen haben Salomos Herz für ihre Götzen gestohlen. Wo stehlen uns Dinge das Herz bzw. belegen unser Herz – weg von Gott?
  2. Jerobeam versucht sich selbst zum Gott zu machen und baute auf seinen Verstand und machte seine Verstandesüberlegungen zum Götzen. Wo gibt es in unserem Leben Dinge, wo wir weniger auf unseren Verstand bauen und mehr auf Gott vertrauen?
  3. In Römer 12,1+2 heisst es, dass unser Leben ein heiliges und lebendiges Opfer sein soll, weil wir Christi Barmherzigkeit senden
    • Sehen wir diese Barmherzigkeit
    • Sind wir bereit unsere Lebensherrschaft unter die Herrschaft Gottes «zu opfern»?
  4. Wie will uns der heilige Geist verändern, «transformieren»?