Церковь и вера | Я и прихожане

Дата: 8. Июнь 2025 | Проповедник:
Серия: | Библейский текст: Ephe­ser 2,19; Hebrä­er 10,24–25; 1. Korin­ther 12,12–13,13
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Das Wich­tigs­te ist die Jesus­zu­ge­hö­rig­keit und nicht die Kir­chen­zu­ge­hö­rig­keit. Als Jesus­nach­fol­ger gehö­re ich ihm. Ich wer­de von ihm her bestimmt. Dies schliesst aber nicht aus, dass zur Jesus­nach­fol­ge die Teil­nah­me an einer ver­bind­li­chen Gemein­schaft gehört. Dabei geht es um das Wir. Die­se Gemein­schaft stärkt, schützt, heilt, kor­ri­giert und stra­pa­ziert mei­ne Lie­bes­fä­hig­keit. Jeder Ein­zel­ne ist gefragt. Die Mit­ar­beit geschieht durch die die Befä­hi­gung durch den Hei­li­gen Geist.


Im Früh­jahr 2017 mach­te ich mit vier Jungs, alle bis auf einen Theo­lo­gie­stu­den­ten, Feri­en in Asi­en. Ich und ein wei­te­rer Kol­le­ge blie­ben noch eine Woche län­ger. Wir ent­schie­den uns in ein Kin­der­heim zu gehen und dort zu hel­fen. Der Lei­ter des Heims ist ein sehr umtrie­bi­ger Mann und ist auch noch Pas­tor, Sozi­al­ar­bei­ter und Schul­lei­ter. Er nahm uns mit in ein Dorf in die Kir­che. Wobei Kir­che ein gros­ses Wort für das ist, was wir dort vor­fan­den. Es war ein länd­li­ches, ärm­li­ches Dorf. Vor einem Haus wur­den ein paar Plas­tik­stüh­le auf­ge­stellt für uns und die Älte­ren. Davor wur­den ein paar Mat­ten auf den Boden gelegt und um die 20–30 Per­so­nen setz­ten sich dort­hin. Wir sas­sen gemüt­lich bei Tee und Kuchen. Dann sag­te der Pas­tor zu mir. So Céd­ric, jetzt sin­gen wir ein Lied, dann bete ich für dich und dann… Dann hältst du die Pre­digt! Und genau so lief es dann! Ich berei­te­te mich so gut wie mög­lich vor und dann bete ich zu Gott und sag­te «So, jetzt musst du!»

Heu­te beschäf­ti­gen wir uns mit dem The­ma «Ich und die Gemein­de». Ich benut­ze bewusst den Begriff Gemein­de als Ver­samm­lungs­be­griff, da das Wort Kir­che zu fest auch als Gebäu­de oder Insti­tu­ti­on ver­stan­den wer­den kann. Wenn ich von Gemein­de spre­chen, dann mei­ne ich damit «Gemein­de als die Gemein­schaft der Jesus­gläu­bi­gen, durch die der Hei­li­ge Geist wirkt». Gemein­sam wol­len wir heu­te Mor­gen der Fra­ge nach­ge­hen, was denn dei­ne Auf­ga­be ist. Und wes­halb ich eine tie­fe Über­zeu­gung habe, dass Gemein­de für die Jesus­nach­fol­ge essen­zi­ell ist.

Jesuszugehörigkeit kommt vor Kirchenzugehörigkeit

Bevor ich zu «Ich und die Gemein­de» kom­me, möch­te ich den wich­tigs­ten Punkt erwäh­nen. Mei­ne Jesus­be­zie­hung ist das Wich­tigs­te! Die Zuge­hö­rig­keit zu einer bestimm­ten Kir­che ist nichts, im Ver­gleich zu mei­ner Jesus­zu­ge­hö­rig­keit. Jesus­zu­ge­hö­rig­keit ist der ent­schei­den­de Punkt. Lan­ge defi­nier­te ich mei­ne Jesus­nach­fol­ge über zwei Din­ge, wel­che mir nicht bewusst waren. Für mich war die Zuge­hö­rig­keit zu einer gros­sen Gemein­schaft und einer Gemein­de mit sehr gutem Lob­preis wich­tig. Im Nach­hin­ein betrach­tet kann ich sagen, dass die­se bei­den, die bestim­men­den Kri­te­ri­en waren. Doch es geht um die Jesus­zu­ge­hö­rig­keit, nicht um die Kirchenzugehörigkeit.

Hier ist wich­tig, dass wir die­sen Punkt rich­tig bewer­ten. Denn was pas­siert, wenn sich Men­schen für ein Leben mit Gott ent­schie­den haben? Sie wer­den nicht Teil einer bestimm­ten Lokal­kir­che, son­dern Teil von Got­tes gros­ser, welt­wei­ter Fami­lie. «So seid ihr nun nicht mehr Frem­de und Nicht­bür­ger, son­dern ihr seid Mit­bür­ger der Hei­li­gen und Got­tes Haus­ge­nos­sen» (Ephe­ser 2,19 ELB).  Hier steht im grie­chi­schen Urtext «oikei­os», was so viel wie Haus­halts­an­ge­hö­ri­ger, Haus­ge­nos­se oder zur Fami­lie gehö­rig bezeich­net. Alle Jesus­nach­fol­ger zusam­men sind eine gros­se Fami­lie Got­tes – kei­ne Wohn­ge­mein­schaft. Die­se Fami­lie ist näm­lich nicht auf Zeit und nur zweck­mäs­sig zusam­men­ge­wür­felt. Son­dern wie in einer per­fek­ten Fami­lie ist jede Per­son wich­tig. Dabei hat jede eine unter­schied­li­che Auf­ga­be, wor­auf ich am Schluss noch zu spre­chen kom­me. Wie sieht es bei dir aus? Wenn du sagen müss­test, was für dei­ne Jesus­nach­fol­ge zen­tral ist, was wür­de kommen?

Verbindliche Gemeinschaft

Ich möch­te noch­mals zu die­ser Gemein­de in Asi­en aus der Ein­stiegs­ge­schich­te zurück­kom­men. Die­se hat­ten kein Gebäu­de, kei­ne Stüh­le, kei­ne Struk­tu­ren. Ich sage nicht, dass dies bes­ser ist. Sage aber, der Kern der christ­li­chen Gemein­schaft ist nicht Infra­struk­tur oder bestimm­te Struk­tur. Son­dern es geht im Kern bei Gemein­de um eine ver­bind­li­che Gemein­schaft. Im Neu­en Tes­ta­ment gibt es ver­schie­de­ne Bezeich­nung für das, was wir Kirche/Gemeinde nen­nen. Dabei wird «ekkle­sia» am meis­ten ver­wen­det. So auch hier: «Von nun an sollst du Petrus heis­sen. Auf die­sen Fel­sen will ich mei­ne Gemein­de bau­en, und alle Mäch­te der Höl­le  kön­nen ihr nichts anha­ben» (Mat­thä­us 16,18 NLB). Hier steht «ekkle­sia». Von «ek – her­aus» und «kaleo – rufen». Die Ekkle­sia ist die Her­aus­ge­ru­fe­ne. Sie hat eine beson­de­re Bestim­mung. Ekkle­sia meint zur Zeit Jesu die Volks­ver­samm­lung in den halb­au­to­no­men grie­chi­schen Stadt­staa­ten. Mit Ekkle­sia wird die Gemein­de gemeint, da sie vom Rest her­aus­ge­ru­fen ist und zu einem bestimm­ten Zweck zusam­men­kommt. Näm­lich zum Got­tes­dienst. Ent­schei­dend dabei ist, dass Jesus der Rufen­de ist. Er ist der Urheber.

Letz­ten Sonn­tag war es mir beson­ders wich­tig die Kon­ti­nui­tät zwi­schen dem Alten und dem Neu­en Tes­ta­ment zu beto­nen. Die­se fin­den wir näm­lich auch hier. Im Alt­he­brä­isch bedeu­tet «kahal» Ver­samm­lung oder Gemein­de. In der Sep­tuag­in­ta, der grie­chisch­spra­chi­gen Über­set­zung des Alten Tes­ta­ments wird «kahal» häu­fig als «ekkle­sia» wie­der­ge­ge­ben. «Und Mose trug vor den Ohren der gan­zen Gemein­de Isra­el dies Lied bis zum letz­ten Wort vor» (5. Mose 31,30 LUT).

Ein ande­res Wort, wel­ches mehr den Fokus auf das zusam­men­kom­men, oder sich ver­sam­meln legt, steht im Hebrä­er­brief. «Spornt euch gegen­sei­tig zu Lie­be und zu guten Taten an. Und lasst uns unse­re Zusam­men­künf­te nicht ver­säu­men, wie eini­ge es tun, son­dern ermu­tigt und ermahnt ein­an­der, beson­ders jetzt, da der Tag sei­ner Wie­der­kehr näher rückt!» (Hebrä­er 10,24–25 NLB). Dazu gehört, wer von Jeus Chris­tus her­aus­ge­ru­fen wur­de in die neue Fami­lie hin­ein. Dabei ist die irdi­sche Abstam­mung nicht mehr ent­schei­dend. «Истинные дети Авраама – это те, кто верит в Бога» (Gala­ter 3,7 NLB). Es geht um die Ein­heit in Viel­falt. Gemein­de ist der Ort, wo es um das «wir» geht. Dies ist span­nend zu beob­ach­ten bei Men­schen, wel­che neu zur see­tal chi­le stos­sen. Zu Beginn oft­mals «ihr habt, macht, etc.», irgend­wann wird dar­aus ein «wir haben, machen, etc.». Ver­bind­lich­keit ist wich­tig. Nicht damit ich als Pas­tor über eine gros­se Gemein­de prah­len kann, son­dern weil Gemein­schaft gut­tut, auch wenn sie dir viel­leicht momen­tan nicht gut­tut. Also du viel­leicht aneckst, Men­schen dich auf etwas anspre­chen, es dich viel Über­win­dung kos­tet unter Leu­te zu gehen. Denn christ­li­che Gemein­schaft stärkt, schützt, heilt, kor­ri­giert und stra­pa­ziert dei­ne Liebesfähigkeit.

Dein Beitrag ist wichtig!

Im neu­en Tes­ta­ment wird die Gemein­de mit einem mensch­li­chen Kör­per ver­gli­chen. «Der mensch­li­che Kör­per hat vie­le Glie­der und Orga­ne, doch nur gemein­sam machen die vie­len Tei­le den einen Kör­per aus. So ist es auch bei Chris­tus und sei­nem Leib» (1. Korin­ther 12,12 NLB). Jeder ist wich­tig, aber nie­mand ist der Bauch­na­bel! Es ist nie­mand das Zen­trum. Du bist wich­tig! Wenn du nicht hier bist, dann fehlt etwas! Dein Bei­trag ist wich­tig! Dabei gibt es aber unter­schied­li­che Auf­ga­ben. «So bil­det ihr gemein­sam den Leib von Chris­tus, und jeder Ein­zel­ne gehört als ein Teil dazu. Gott hat bestimm­te Men­schen in der Gemein­de ein­ge­setzt: ers­tens als Apos­tel, zwei­tens wel­che als Pro­phe­ten, drit­tens als Leh­rer, dann sol­che, die Wun­der voll­brin­gen, sol­che mit der Gabe der Hei­lung, sol­che, die ande­ren hel­fen, sol­che, die beson­de­re Lei­tungsfähig­kei­ten haben und ande­re zur Zusam­men­ar­beit bewe­gen, und sol­che, die in ande­ren Spra­chen spre­chen können» (1. Korin­ther 12,27–28 NLB). Um den Ein­stieg in dei­nen Bei­trag zu erleich­tern, haben wir seit Anfang Jahr eine Mit­ar­bei­ter­platt­form. Dort siehst du alle Mög­lich­kei­ten zur Mit­ar­beit. Herz­li­che Ein­la­dung rein­zu­schnup­pern und dich inspi­rie­ren zu lassen.

Letz­ten Sonn­tag habe ich ein wei­te­res Bei­spiel aus mei­ner Her­kunfts­kir­che ver­spro­chen. Die­se stammt aus einer Brü­der­be­we­gung und ist viel­mehr vom Hei­li­gen Geist gelei­tet, als viel­leicht gedacht. Zu Beginn vor 50 Jah­ren war am Sonn­tag selbst nicht klar wer pre­digt, denn der Hei­li­ge Geist gibt ein. Anschei­nend war zwar dann klar, wel­cher von drei Per­so­nen auf­steht und nach vor­ne geht und pre­digt. Aber der Gedan­ke dahin­ter war, dass der Hei­li­ge Geist führt.  Der Hei­li­ge Geist ist zen­tral für die unter­schied­li­chen Auf­ga­ben in der Gemein­de und für die Gemein­schaft als Gan­ze. «Bemüht euch, im Geist eins zu sein, indem ihr unter­ein­an­der Frie­den hal­tet. Ihr sollt alle gemein­sam ein Leib sein und einen Geist haben, weil ihr alle zu einer Hoff­nung beru­fen seid. Es gibt nur einen Herrn, einen Glau­ben, eine Tau­fe, und es gibt auch nur einen Gott und Vater von allen, der über allen steht und durch alle lebt und in uns allen ist» (Ephe­ser 4,3–6 NLB).

Ich möch­te noch­mals auf mein Ein­gangs­bei­spiel zurück­kom­men. In die­sem Moment mei­ner Pre­digt muss­te ich mich wie sel­ten beim Pre­di­gen unmit­tel­bar auf Gott ver­las­sen. Mein Kol­le­ge der dabei war, gab mir ein äus­serst posi­ti­ves Feed­back. «Ich habe dich noch nie so gut pre­di­gen gehört!» – alles unvor­be­rei­tet und auf Eng­lisch. Mir geht es nicht dar­um zu sagen, dass der Hei­li­ge Geist in der Vor­be­rei­tung nicht wir­ken kann. Es geht aber dar­um, dass jede Betei­li­gung in der Gemein­de, bei der ich mich bloss auf mei­ne Fähig­kei­ten beru­fe, schluss­end­lich ins Lee­re führt. Der Hei­li­ge Geist befä­higt. «Gott beruft nicht die Fähi­gen, son­dern befä­higt die Beru­fe­nen». Der ent­schei­den­de Punkt mei­nes Diens­tes in der Gemein­de kommt aber noch. Denn nach 1. Korin­ther 12 mit der Gemein­de als Kör­per, kommt 1. Korin­ther 13. Dies ist inhalt­lich ent­schei­dend. Denn das Kapi­tel 13 gilt gemein­hin als das Hohe­lied der Lie­be und endet mit: «Glau­be, Hoff­nung und Lie­be, die­se drei blei­ben. Aber am gröss­ten ist die Lie­be» (1. Korin­ther 13,13 NLB). Die Lie­be ist der ent­schei­den­de Fak­tor. Jeder Dienst ohne Lie­be zum Nächs­ten ist eine Show und Selbst­dar­stel­lung, zerrt über­mäs­sig an mei­nen Res­sour­cen und lässt mich aus­bren­nen. Ent­schei­dend ist die Lie­be. Aber wel­che Lie­be? Es geht um die Aga­pe-Lie­be, die selbst­lo­se Lie­be, die auf das Wohl des Gegen­übers aus­ge­rich­tet ist. Doch wie kom­me ich zu die­ser Lie­be? In dem ich Zeit mit Jesus Chris­tus ver­brin­ge, dem ich nach­fol­ge. Er ist der Ursprung die­ser Lie­be. Ein Teil davon ist auch Teil einer ver­bind­li­chen christ­li­chen Gemein­schaft zu sein.

Возможные вопросы для малой группы

Bibel­text lesen: 1. Korin­ther 12,12–1. Korin­ther 13,13

  1. Wem folgst du nach? Dei­ner Kir­che oder Jesus Chris­tus? Wo stehst du in der Gefahr dei­ne Nach­fol­ge an äus­se­ren Din­gen festzumachen?
  2. Bist du ein Teil einer ver­bind­li­chen, christ­li­chen Gemein­schaft? Wie könn­test du dich einbringen?
  3. «Gott beruft nicht die Fähi­gen, son­dern befä­higt die Beru­fe­nen» – wo hast du dies bereits selbst erlebt? Was löst die­ser Satz bei dir aus?
  4. Christ­li­che Gemein­schaft stärkt, schützt, heilt, kor­ri­giert und stra­pa­ziert dei­ne Lie­bes­fä­hig­keit. Wie erlebst du dies?
  5. In 1. Korin­ther 12,27–30 ste­hen die unter­schied­li­chen Auf­ga­ben, zu wel­cher Gott jeman­den beru­fen hat. Wel­che Gabe hat er dir geschenkt? Bringst du die­se bereits ein? Wie könn­te dies bes­ser geschehen?
  6. Die Lie­be ist der ent­schei­den­de Fak­tor. Wie kom­me ich zu die­ser selbst­lo­sen Lie­be, wel­che in 1. Korin­ther 13 beschrie­ben ist?