Corps & foi | être la demeure de l’Esprit Saint
série : EIFACH muetig – avec Jésus comme modèle | Texte biblique : 1 Corinthiens 6:19 et suivants ; 1 Rois 8
Der Apostel Paulus bezeichnet den Körper eines Jesusnachfolgers als Tempel des Heiligen Geistes. Wie bereits im Tempel des antiken Israels wohnt Gott mit seiner herrlichen Pracht in diesem Haus. Dies hat kraftvolle Auswirkungen für die Person selbst, aber auch auf das ganze Umfeld. Wie schon zu alten Zeiten muss der Tempel regelmässig instandgesetzt werden, so dass der Geist Gottes sich wohlfühlt und sich entfalten kann.
Heutzutage gibt es fast alles in «to-go»-Form: Coffee to go, Pizza to go, Bowl to go, Sushi to go. Auch wenn es entscheidend auf den Inhalt ankommt, ist die Verpackung doch sehr wichtig. Es mag etwas befremdlich klingen, aber es gibt auch einen God to go (Gott zum Mitnehmen). Das ist eine bewährte Sache und funktioniert seit dem ersten Pfingstfest im 1. Jahrhundert. Und auch hier gilt, entscheidend ist der Inhalt, doch der Hülle kommt ebenfalls eine wichtige Funktion zu. Paulus misst dem Körper eines Menschen einen hohen Wert zu, wenn er ihn als Tempel des Heiligen Geistes bezeichnet: «Ou ne sais-tu pas que ton corps est un temple de l’Esprit Saint en toi, qui vit en toi et qui t’a été donné par Dieu ? Vous ne vous appartenez pas à vous-mêmes, car Dieu a payé un prix élevé pour vous. C’est pourquoi honorez Dieu avec votre corps !» (1Corinthiens 6,19s NLB).
Einweihung des Tempels
Der Tempel steht in der Bibel für den Sehnsuchtsort Gottes, bei den Menschen zu wohnen. Es ist der Ort, an dem sich Himmel und Erde berühren und eins werden. Der Himmel ist nicht ein entfernter Ort, sondern die Wirklichkeit Gottes, die für uns noch unsichtbar ist. Zu Beginn der Menschheitsgeschichte, im Paradies des Garten Edens, war dies bereits der Fall. Später, als das Volk Israel unterwegs zum Verheissenen Land war, bauten sie unter genauer Anleitung Gottes und mit grosser Sorgfalt das Zelt der Begegnung, die sogenannte Stiftshütte. Nach der Inbesitznahme des Landes, in dem Milch und Honig fliesst, bauten die Israeliten unter König Salomo den ersten Tempel in Jerusalem als Wohnstätte Gottes unter den Menschen.
Die Pläne für das in Form und Gestaltung vollendete Gebäude stammten direkt von Gott. Die besten Handwerker erstellten mit den wertvollsten Materialien das Haus Gottes. Es soll Gottes vollkommene Schöpfung symbolisieren, die er eines Tages erschaffen wird. Als Wohnung Gottes war nur das Beste gut genug. Das gilt auch für unsere Körper. Wir alle wurden von Gott selbst nach seinen vollkommenen Plänen im Mutterleib geformt (Psalm 139,13f). Nun geht es darum, Sorge zu diesem Tempel resp. Körper zu tragen, damit der Geist Gottes sich darin wohlfühlt.
Beide, das Zelt der Begegnung und der Tempel, erfüllten ihre Zwecke dadurch, dass Gott mit seiner herrlichen Pracht selbst einzog. Teilweise wurde dies durch eine Wolkensäule (2Mose 33,10) oder durch Rauch (Jesaja 6,4) sichtbar. Ein Mensch findet ebenso zurück in seine Bestimmung – wahres Ebenbild von Gott sein und IHN in der Welt widerspiegeln – wenn Jesus durch Seinen Geist in uns einzieht. Vielleicht tönt das in unseren Ohren fast zu befremdlich, um wahr zu sein. Auch Salomo konnte kaum fassen, dass Gott im fertiggestellten Tempel wohnen könnte. «Siehe, der Himmel und aller Himmel Himmel können dich nicht fassen – wie sollte es dann dies Haus tun, das ich gebaut habe?» (1Könige 8,27 LUT). Dennoch Gott zog ein. Genauso wird Gott in Seiner Macht und Herrlichkeit in unseren 150–200 cm grossen Körper einziehen und uns zu einer Art von mobilen Tempeln machen.
Die Einweihung des Tempels war ein gigantisches 14-tägiges Fest, dem die Israeliten des ganzen Landes beiwohnten. Es markierte den Zeitpunkt, an dem die Gegenwart Gottes in mächtiger und herrlicher Pracht den Tempel einnahm. Auch bei uns Menschen braucht es eine solche Initialzündung. Genau in diesem Moment, an dem wir unser Leben Jesus anvertrauen, zieht der himmlische Mentor bei uns ein. «[…] weil ihr diese Botschaft im Glauben angenommen habt, hat Gott euch – wie er es versprochen hat – durch Christus den Heiligen Geist gegeben. Damit hat er euch sein Siegel aufgedrückt, die Bestätigung dafür, dass auch ihr jetzt sein Eigentum seid» (Epheser 1,13 NGÜ). Nachfolger von Jesus, ohne den Heiligen Geist zu sein, ist ein Widerspruch in sich (Römer 8,14).
Kraftvolles Leben im und um den Tempel
Das Herzstück der Stiftshütte und Symbol für die Gegenwart Gottes war die Bundeslade, eine Truhe aus Akazienholz und Gold. Sie enthielt die Steintafeln mit den Zehn Worten und symbolisierte den Bund Gottes mit dem Volk Israel. In einer Schlacht erbeuteten die Philister die Bundeslade (1Samuel 4,11). Anschliessend stellten sie sie im Tempel ihres Gottes Dagon auf. Bald darauf geschahen merkwürdige Dinge: Die Statue von Dagon fällt und zerbricht, und die Stadt wird von Plagen heimgesucht, die als ‘Beulen’ beschrieben werden. Die Gegenwart Gottes bleibt niemals ohne starke Auswirkungen – auf die eine oder die andere Seite.
Was tut der Geist Gottes an und in den mobilen kleinen Tempeln, Seinen Nachfolgern?
- Der Geist Gottes macht Jesus für einzelne Menschen und Gemeinschaften gegenwärtig und real. Als Jesus über sein Weggehen aus der Welt spricht, verspricht Er im gleichen Atemzug Seinen Nachfolgern, dass Er den Parakletos schicken wird, um bei ihnen zu sein (Johannes 14,16). Wörtlich übersetzt meint dieser Name ‘an die Seite gerufen’, der Rechtsbeistand, der einem den Arm um die Schulter legt, oder der Berater, der weise Ratschläge gibt. Es ist ein himmlischer Mentor, auch Tröster, Ermutiger oder Anwalt genannt. Jesus wird also heimisch bei Seinen Nachfolgern und wird sie in die geheimnisvollen Tiefen der Wahrheit führen – die Wahrheit über Gott und Seine Absichten.
- Der Geist Gottes erschafft gebrochene und sündige Menschen neu und macht sie zu Vorboten der neuen Schöpfung. Paulus spricht sehr viel über das verändernde Wirken des Heiligen Geistes. An einer Stelle stellt er den Neigungen der sündigen Natur – den vielfältigen Arten, wie Menschen ihr eigenes Leben und das anderer Menschen vermasseln – die Frucht des Geistes gegenüber. «En revanche, si l’Esprit Saint domine notre vie, il fera pousser en nous des fruits tout à fait différents : Amour, joie, paix, patience, gentillesse, bonté, fidélité, douceur et maîtrise de soi.» (Galater 5,22f NLB). Durch den Geist Gottes wird ein Mensch in eine neue Schöpfung verwandelt (2Korinther 5,17), zu einem lebendigen Tempel, der so etwas wie ein kleines Modell der kommenden Schöpfung ist.
- Der Geist Gottes gibt den Jesusnachfolgern eine Mission und rüstet sie dazu aus. Der Geist Gottes wird in der Bibel als ruach et pneuma Beide Begriffe bedeuten Wind, Atem et Geist. Der Geist Gottes ist uns so nahe wie unser Atem, er ist aktiv in unserem Denken und Fühlen. Er gibt uns manchmal sanfte, dann auch weniger sanfte Impulse, warnt uns vor unangebrachten Handlungen oder Gedanken, führt uns an unerwartete Orte mit unerwarteten Möglichkeiten. Immer geht es darum, Gottes Gegenwart zur Realität werden zu lassen und so lebendige Zeugen der neuen Schöpfung zu sein. Für diese göttliche Mission rüstet uns der Geist Gottes überaus wirksame aus. «Der Geist Gottes, der Jesus von den Toten auferweckt hat, lebt in euch. Und so wie er Christus von den Toten auferweckte, wird er auch euren sterblichen Körper durch denselben Geist lebendig machen, der in euch lebt» (Römer 8,11 NLB). Der Geist Gottes ist stärker als alle Mächte des Todes und der Finsternis. Er rüstet die Jesusnachfolger mit Charismen (Gnadengaben) aus, so dass sie kraftvoll dienen können: ermutigen, trösten, heilen, beten, dienend leiten, ermahnen, Geister unterscheiden, etc. – was auch immer eine Situation erfordert.
Reformation des Tempels
Immer wieder passierte es, dass Könige anderen Göttern anhingen und den Tempel verrotten liessen. Dies hatte negative Auswirkungen auf das Erfahren von Gottes Gegenwart und – direkt davon abhängig – auf das Ergehen des Volkes. Besonders schlimme Zustände herrschten, als Josia König wurde. Dieser wollte das nicht hinnehmen. Deshalb investierte er viel Geld, damit Zimmerleute, Bauleute und Steinmetze das Haus Gottes wieder instand setzen konnten (2Könige 22). Im Zuge dessen liess er sämtliche Gegenstände, die bei der Anbetung des Baal, der Aschera und anderer Gottheiten verwendet wurden, aus dem Tempel entfernen und verbrannte sie (2Könige 23,4).
Auch in unseren Leben kann die Wirkung des Heiligen Geistes massiv gemindert sein. Zwei Stellen bringen dies zum Ausdruck: «Achtet darauf, den Heiligen Geist nicht durch euer Verhalten zu betrüben […]» (Epheser 4,30 NLB). «Unterdrückt den Heiligen Geist nicht» (1Thessalonicher 5,19 NLB). Wie im alten Israel ist Götzendienst der Grund für die Verdrängung von Gottes herrlicher Gegenwart. Der Reformator Martin Luther schreibt in seinem Grossen Katechismus: Woran du dein Herz hängst, das ist dein Gott! Oder: Denn das, für das du lebst, ist dein Gott. Die Götter, die wir verehren, umgeben uns mit Konsumangeboten, Partei- und Interessenkämpfen, manipulativen Werbespots, aggressiven Bildfluten. Im Unterschied zu Jesus Christus machen sie uns nicht frei, sondern versklaven uns. Sie ‘offenbaren’ sich nicht, sondern verschleiern sich.
Die Erfüllung durch den Heiligen Geist geschieht beim Start unserer Jesusnachfolge nicht ein für alle Mal. Es braucht regelmässige Reformen (= Wiederherstellung, zurückgestalten). Deshalb sagt Paulus zu Christen: «Ne vous enivrez pas de vin, sinon vous ruinerez votre vie. Laissez plutôt l’Esprit Saint vous remplir» (Epheser 5,18 NLB). Wie geht das?
- Grundbedingung ist eine Sehnsucht nach Gottes Gegenwart. Jésus dit : «Glücklich zu preisen sind die, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich» (Matthäus 5,3 NGÜ). Den Bedürftigen von Gott gehört das Himmelreich, von dem der Geist Gottes der Vorbote ist.
- Immer wieder umkehren und Jesus um Vergebung der Sünden bitten. Der Tempel war der Ort, an den die Israeliten regelmässig zurückkehrten, um ihre Sünden zu bekennen und Vergebung zu empfangen.
- Den Vater im Himmel um den Heiligen Geist bitten. «Wenn aber selbst ihr sündigen Menschen wisst, wie ihr euren Kindern Gutes tun könnt, wie viel eher wird euer Vater im Himmel denen, die ihn bitten, den Heiligen Geist schenken» (Lukas 11,13 NLB).
- Im Einklang mit dem Heiligen Geist leben. Wenn wir auf seine Impulse reagieren und aus Seiner Kraft leben, stärkt das die Gegenwart Gottes in unserem Leben. Und dann finden wir uns auch im Lobpreis wieder, beim Singen von Psalmen und geistlichen Liedern (Epheser 5,19), was für die Erfüllung mit dem Geist Gottes überaus förderlich ist.
- In Gemeinschaft mit Gott und anderen aus der ‘mobilen Tempelbewegung’ leben. Jeder von uns ist ein Tempel des Heiligen Geistes und gemeinsam bilden wir ein Haus, in dem Gott wohnt. Gemeinsam erleben wir mehr von der Fülle des Heiligen Geistes.
Etwa fünf Monate bevor ich im Sommer 2023 zu meinem Timeout nach Kanada aufbrach, beschenkte mich das Angestelltenteam an meinem Geburtstag mit einer «Kanada-Box». Darin enthalten waren verschiedene kanadische Produkte, u.a. eine Mug mit dem Ahornblatt drauf. Durch diese Geschenke konnte ich schon im Voraus kanadische Luft schnuppern und in der Vorfreude schwelgen. Kanada kann kommen!
Eine ähnliche Aufgabe hat der Heilige Geist im Leben eines Nachfolgers: «Und selbst wir, obwohl wir im Heiligen Geist einen Vorgeschmack der kommenden Herrlichkeit erhalten haben, seufzen und erwarten sehnsüchtig den Tag, an dem Gott uns in unsere vollen Rechte als seine Kinder einsetzen und uns den neuen Körper geben wird, den er uns versprochen hat» (Römer 8,23 NLB). Unser Körper ist so wertvoll, dass Gott ihn als Seinen Wohnort auswählt. Dadurch wird die göttliche Dimension Realität in unserem Leben.
Questions possibles pour les petits groupes
Bibeltext lesen: Johannes 14
- Wer ist aufgrund des Bibeltextes aus Johannes 14 der Heilige Geist und was tut Er?
- Wie hast du den Moment erlebt, als die Gegenwart Gottes in der Person des Heiligen Geistes deinen Körper zu Seinem Tempel machte?
- Wie erlebst du den Heiligen Geist beim Wahrnehmen deines Auftrags in dieser Welt?
- Für welche Art von Götzendienst bist du am meisten gefährdet? Wo brauchst du eine Reformation?
- Wendet euch gemeinsam dem Kreuz von Jesus zu, bittet um Vergebung und neue Erfüllung durch den Heiligen Geist.