Besitz & Glaube | Sei kein Kamel

Date 2. novembre 2025 | Prédicateur/trice :
série : | Tex­te bibli­que : Mar­kus 10,17–31
Remar­que : Cet­te pré­di­ca­ti­on a été tra­duite à la machi­ne. Veuil­lez noter que nous ne pou­vons pas être tenus respons­ables de l’e­xacti­tu­de du contenu.

Men­schen mit Besitz ste­hen beson­ders in der Gefahr, die­sem und nicht Jesus Chris­tus nach­zu­fol­gen. Die Bege­ben­heit des jun­gen Man­nes mit Jesus zeigt, dass Jesus als Got­tes Sohn möch­te, dass er an ers­ter Stel­le steht. Mit Jesus ist das Reich Got­tes ange­bro­chen. Die­ses kön­nen wir uns nicht ver­die­nen – es ist rei­ne Gna­de. Doch damit wir Anteil dar­an haben, soll Jesus Chris­tus unser Wich­tigs­tes sein. Daher ist der Umgang mit unse­rem Besitz ein wich­ti­ger Teil der Jesus­nach­fol­ge. Dabei geht es nicht dar­um, mit unse­rem Besitz in einen Akti­vis­mus zu ver­fal­len, son­dern dar­um, Jesus mit unse­rem Besitz anzu­be­ten – indem mir wich­tig ist, was ihm wich­tig ist.


Heu­te star­ten wir in die letz­te Pre­digt­se­rie zu unse­rem Jah­res­the­ma «EIFACH mue­tig – mit Jesus als Vor­bild». Es ist der Ein­stieg in die Pre­digt­se­rie Besitz & Glau­be. Bei die­ser Serie pro­bie­ren wir etwas Neu­es aus: Du hast die Mög­lich­keit, dei­ne Fra­gen zu stel­len. Nach der Pre­digt­se­rie dre­hen wir dann ein Q&A und ver­öf­fent­li­chen es auf You­Tube. Dei­ne Fra­gen kannst du über die Kom­men­ta­re auf You­Tube einbringen.

Jesus Chris­tus spricht viel über Besitz und Geld. Von den knapp 8000 Ver­sen im Neu­en Tes­ta­ment beschäf­ti­gen sich 2084 mit Finan­zen und Haus­hal­ter­schaft – also knapp ein Vier­tel! Min­des­tens jedes drit­te Gleich­nis dreht sich um die­se The­ma­tik. Die Aus­sa­gen von Jesus über Besitz sind in ers­ter Linie Aus­sa­gen über die Rea­li­tät im Umgang mit dem, was wir haben – kei­ne Ver­bo­te oder Gebote.

Wür­dest du die Geschich­te der heu­ti­gen Text­le­sung auf dich per­sön­lich bezie­hen? Die heu­ti­ge Pre­digt soll hel­fen, eine Sicht dar­auf zu bekom­men, was die­se Bibel­stel­len über Besitz und Glau­ben zu sagen haben.

Der Reiche in mir!

Jesus ist kurz vor dem Auf­bruch, als ein jun­ger Mann mit einer Fra­ge zu ihm kommt: «[…] Guter Leh­rer, was soll ich tun, um das ewi­ge Leben zu bekom­men?» (Mar­kus 10,17 NLB). In die­ser kur­zen Anfra­ge sind drei Din­ge sehr wichtig.

Ers­tens nennt er Jesus bien. Dar­an ori­en­tiert sich auch die Ant­wort von Jesus: «’War­um nennst du mich gut?’, frag­te Jesus. ‘Nur Gott allein ist gut’» (Mar­kus 10,18 NLB). Die­ser Mann kam zu Jesus und stell­te ihm die­se Fra­ge. Doch wen mein­te er da vor sich zu haben? Got­tes Sohn? Den König Isra­els? Einen bedeu­ten­den Leh­rer (Rab­bi)? Er knie­te zwar vor ihm nie­der, sah ihn aber «nur» als Leh­rer. Die Ant­wort von Jesus macht dies deut­lich: Nur Gott ist gut! Doch Jesus nimmt die­se auch für sich in Anspruch. Er will nicht bloss ein Leh­rer sein! Wer ist Jesus für dich? Ist er ein guter Leh­rer? Der König Isra­els? Gott selbst?

Zwei­tens fragt der jun­ge Mann nach dem ewi­gen Leben. Damit meint er das Reich Got­tes. Er woll­te wis­sen, wie er am Reich Got­tes teil­ha­ben kann. Er sehn­te sich nach etwas, das grös­ser ist als das Hier und Jetzt. Mit Jesus bricht das Reich Got­tes auf der Erde an. Er bringt das Reich Got­tes nahe (Mar­kus 1,15). Was ist denn das Reich Got­tes? Es ist die könig­li­che Herr­schaft Got­tes über sei­ne Schöp­fung. Dies macht das Leben von Jesus Chris­tus deut­lich: Kran­ke wer­den geheilt, Blin­de kön­nen sehen, Tote wer­den leben­dig, Sün­den wer­den ver­ge­ben. Doch dies ist kein Selbst­zweck. In alle­dem wird Gott alle Ehre gegeben.

Drit­tens fragt der jun­ge Mann, was er tun soll. Er legt den Fokus auf das Tun. Dahin­ter liegt die Mei­nung, dass er sich das Reich Got­tes ver­die­nen kann. Jesus Chris­tus setzt nun gera­de hier an. Er zählt die Gebo­te fünf bis neun auf und fügt noch eines hin­zu. Doch der Mann behaup­tet, dass er dies alles seit sei­ner Kind­heit getan habe. Anstatt ihn dafür zu loben, kommt nun eine fol­gen­schwe­re Erwi­de­rung: «Da sah Jesus den Mann vol­ler Lie­be an. ‘Eins fehlt dir noch’, sag­te er zu ihm. ‘Geh und ver­kau­fe alles, was du hast, und gib das Geld den Armen; dann wirst du einen Schatz im Him­mel haben. Danach komm und fol­ge mir nach’» (Mar­kus 10,21 NLB). Bei die­ser gewal­ti­gen Auf­for­de­rung darf eines nicht über­se­hen wer­den: Jesus sah den Mann vol­ler Lie­be an! Wenn Jesus zu etwas Schwie­ri­gem auf­for­dert, dann aus Lie­be! An ande­rer Stel­le wur­de Jesus ein­mal gefragt, was denn das wich­tigs­te Gebot sei. Sei­ne Ant­wort: Lie­be Gott und dei­nen Nächs­ten (Mar­kus 12,29–31). Der Mann war nicht bereit, sei­nen Besitz mit ande­ren zu tei­len. Dies zeigt uns, dass er den Nächs­ten nicht lieb­te wie sich selbst! Span­nend ist der Umstand, dass in Jesu Ant­wort fünf der zehn Gebo­te fehl­ten. Doch wel­che? Es sind die, wel­che die Got­tes­be­zie­hung betref­fen – und das zehn­te, das vom Begeh­ren han­delt. Das Haupt­pro­blem des jun­gen Man­nes war, dass er sei­nen Reich­tum an die ers­te Stel­le setz­te und ihm mehr ver­trau­te als Gott!

Seine Nachfolger waren bestürzt

Was macht die Ant­wort an die­sen jun­gen Mann mit den Nach­fol­gern von Jesus? Es kommt sogar noch dicker: «’Eher geht ein Kamel durch ein Nadel­öhr, als dass ein Rei­cher ins Reich Got­tes kommt!’ Die Jün­ger waren bestürzt. ‘Wer kann dann über­haupt geret­tet wer­den?’, frag­ten sie» (Mar­kus 10,25–26 NLB). Die­se Ant­wort bestürz­te sei­ne Nach­fol­ger. Sie gin­gen zwar nicht davon aus, dass viel Besitz ret­ten kann. Aber sie sahen den Besitz als ein Zei­chen gött­li­cher Zuwen­dung an.

Gott hat­te von Anfang an ver­spro­chen, sein Volk mate­ri­ell zu seg­nen (Abra­ham, Isaak, Jakob). Wenn sie ihm gehorch­ten, folg­te immer auch mate­ri­el­ler Wohl­stand (z. B. 1. Mose 26,12–14). Bei allem posi­ti­ven Bezug zu Besitz im Alten Tes­ta­ment wird bereits auch Kri­tik am Ver­trau­en auf Reich­tum ange­bracht (Psalm 62,11). Jesus schliesst genau hier an die­sen Gedan­ken mit einem berühm­ten Wort an: «Nie­mand kann zwei Her­ren die­nen. Immer wird er den einen has­sen und den ande­ren lie­ben oder dem einen treu erge­ben sein und den ande­ren ver­ab­scheu­en. Ihr könnt nicht gleich­zei­tig Gott und dem Geld die­nen» (Mat­thä­us 6,24 NLB). Der Besitz an und für sich ist nicht das Pro­blem, son­dern dass er uns gefan­gen neh­men kann. Hier steht nicht: Nie­mand soll zwei Her­ren die­nen, son­dern: Nie­mand kann! Es ist ein Ding der Unmöglichkeit.

Bist du bereit, den Hei­li­gen Geist an dei­ner Ein­stel­lung zu Besitz arbei­ten zu las­sen? Im Zusam­men­hang mit Besitz gibt es auch eine weit­ver­brei­te­te und immer wie­der vor­ge­brach­te Lüge – näm­lich, dass mate­ri­el­ler Besitz als Beloh­nung Got­tes ver­spro­chen wird. Im gesam­ten Neu­en Tes­ta­ment ist dies nicht der Fall. Gott will das Bes­te für uns, aber das ist nicht Mate­ria­lis­mus, also immer mehr zu besit­zen, son­dern die Bezie­hung zu ihm, wel­che ihn immer mehr zu mei­nem Kost­bars­ten macht. Daher füh­ren Jesus­nach­fol­ger einen Krieg gegen den Mate­ria­lis­mus. Die­ser fin­det im Her­zen statt – und er ist genau dies: Krieg!

Im Alten Tes­ta­ment wird Isra­el immer wie­der kri­ti­siert, weil es sich nicht um die Armen küm­mert. Die Für­sor­ge für Arme ist aber Teil der Iden­ti­tät als Volk Got­tes. Jesus­nach­fol­ger sind Teil des Vol­kes Got­tes. Daher ist die Für­sor­ge für Arme ein Teil mei­ner per­sön­li­chen Jesus­nach­fol­ge. Wir kön­nen Armut nicht dau­er­haft bekämp­fen, aber Sor­ge um die Armen gehört dazu! «Es wird immer Arme im Land geben. Des­halb befeh­le ich euch, den armen und bedürf­ti­gen Israe­li­ten gegen­über frei­gie­big zu sein» (5. Mose 15,11 NLB).

Für Gott ist alles möglich!

Ich möch­te noch­mals zurück­kom­men zum Kamel und dem Nadel­öhr. Es gibt eini­ge abstru­se Theo­rien, was damit gemeint sein könn­te. Ich bin aber zutiefst davon über­zeugt: Es ist genau das, was es ist – Kamel und Nadel­öhr. Und dass ein Kamel durch ein Nadel­öhr geht, ist schlicht unmög­lich. Dies erscheint mir ins­be­son­de­re wich­tig, weil nur dann die Herr­lich­keit der guten Bot­schaft von Jesus Chris­tus zum Leuch­ten kommt. Die Jün­ger fra­gen: Wer kann denn dann über­haupt geret­tet wer­den? «Jesus sah sie an und sag­te: ‘Bei den Men­schen ist das unmög­lich, aber nicht bei Gott; für Gott ist alles mög­lich’» (Mar­kus 10,27 NGÜ). Wir kön­nen uns die Teil­ha­be an Got­tes Reich nicht erkau­fen. Es ist ein Geschenk – rei­ne Gna­de. Egal ob reich oder arm. Für uns Men­schen ist es unmög­lich, von uns aus dort­hin zu kom­men. Wenn du eine Sehn­sucht nach dem Reich Got­tes hast, dann nützt nichts aus­ser Gnade.

Daher sol­len wir nicht einen Schatz auf der Erde anhäu­fen, son­dern im Him­mel (Mar­kus 10,21). Sozu­sa­gen auf der Him­mels­bank. Dabei wis­sen wir, dass das Geld ja nie auf der Bank selbst aus­ge­ge­ben wird, son­dern an einem ande­ren Ort. Der Schatz im Him­mel – der wird in Got­tes Reich aus­ge­ge­ben. Alle Sicher­hei­ten, die ich auf der Welt auf­ge­be – mein Zuhau­se und mei­ne Ver­sor­gung (Haus und Äcker) – erhal­te ich bereits auf der Erde zurück. Aber anders, und dazu noch das ewi­ge Leben – also Anteil am Reich Gottes.

Was ist also nun die ange­mes­se­ne Ant­wort auf die­se bibli­sche Geschich­te? Ein ver­än­der­tes Herz, das sich nicht an Reich­tum klam­mert, die Für­sor­ge für Arme und Bedürf­ti­ge nicht ver­gisst und sich Schät­ze im Him­mel sam­melt. Jesus lädt dich ein, dei­nen Besitz für ihn arbei­ten zu las­sen! Es geht nicht um Akti­vis­mus, son­dern um Anbe­tung. Es geht dar­um, Gott mit jedem Bereich mei­nes Lebens die Ehre zu geben! Im Bereich Besitz geht es um radi­ka­le Gross­zü­gig­keit! Bist du bereit, Gott auch über dei­nen Besitz zu stel­len? Genau dar­um geht es bei die­ser Serie und den nächs­ten drei wei­te­ren Pre­dig­ten. Als Ein­stieg und Beglei­tung in die­ses The­ma möch­te ich gemein­sam fol­gen­des Gebet spre­chen: «Herr, zei­ge mei­nem Herz, was dei­nem Herz wich­tig ist.»

Questions possibles pour le petit groupe

Bibel­text lesen: Mar­kus 10,17–31

  1. Wer ist Jesus für dich per­sön­lich? In der Geschich­te nennt der jun­ge Mann Jesus «gut», erkennt ihn aber nicht als Gott. Wie beein­flusst dein per­sön­li­ches Jesus­bild (Leh­rer, König, Gott) dei­nen Umgang mit Besitz und Vertrauen?
  2. Was bedeu­tet «Reich Got­tes» für dich kon­kret im All­tag? Wenn das Reich Got­tes mit Jesus schon ange­bro­chen ist – wo siehst du heu­te Zei­chen davon? Wie kann dein Umgang mit Besitz Teil davon sein?
  3. «Eins fehlt dir noch» – Was könn­te Jesus heu­te zu dir sagen? Gibt es Berei­che in dei­nem Leben oder Besitz, an denen du zu fest fest­hältst? Wie könn­te radi­ka­le Gross­zü­gig­keit für dich aussehen?
  4. Geld oder Gott – wem dienst du wirk­lich? Jesus sagt: «Nie­mand kann zwei Her­ren die­nen.» Wor­an erkennst du, dass Geld oder Besitz (nicht) zu dei­nem Herrn gewor­den ist? Was hilft dir, Gott über dei­nen Besitz zu stellen?
  5. Was bedeu­tet Gross­zü­gig­keit als Form der Anbe­tung? Wenn es beim Geben nicht um Akti­vis­mus, son­dern um Anbe­tung geht – Wie kann dein Geben (Zeit, Res­sour­cen, Geld) ein Aus­druck von Lie­be zu Gott und Men­schen sein?
  6. «Für Gott ist alles mög­lich» – Wo brauchst du die­se Zusa­ge? Gibt es einen Bereich, in dem du Mühe hast los­zu­las­sen oder zu ver­trau­en? Wie kann die Gna­de Got­tes dir hel­fen, frei­er im Umgang mit Besitz zu werden?