Date 13. juil­let 2025 | Prédicateur/trice :
série : | Tex­te bibli­que : Psalm 46,2
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Leid gehört zum Leben als Mensch dazu und macht vor nie­man­dem halt. Doch wer ist ver­ant­wort­lich dafür? Häu­fig wird die Exis­tenz von Leid als Wider­le­gung der Exis­tenz Got­tes gese­hen. Doch dass es einen Gott gibt, schliesst die Exis­tenz von Leid nicht grund­sätz­lich aus. Die Ursa­chen von Leid sind sehr unter­schied­lich, haben aber ihren Ursprung in der Regel im Sün­den­fall. Die Fra­ge im Umgang mit Leid soll­te nicht lau­ten wie­so, son­dern viel­mehr wozu!


An Kar­frei­tag hielt ich eine Pre­digt zum The­ma «Jesus ist Sie­ger». Er hat gesiegt über Tod, das Böse und die Sün­de. Sün­de meint Ziel­ver­feh­lung und kann, als die Nei­gung des Men­schen bezeich­net wer­den, nicht Gott, son­dern sich selbst nach­zu­fol­gen. Ich liess dabei einen gan­zen Pre­digt­punkt weg, wel­cher heu­te kommt. Näm­lich die Fra­ge «Wes­halb lässt Gott Leid zu».

Ist Gott schuld?

Auf die­se Fra­ge gibt es unter­schied­li­che Ant­wor­ten. Die­se rei­chen von Gott sen­det das Leid bis zu Gott kann nur taten­los dane­ben­ste­hen und zuse­hen. Ich tue mich mit bei­dem schwer. Heu­te wird es aber vor allem dar­um gehen, dass Gott der Urhe­ber sein soll. Mir begeg­nen immer wie­der Sät­ze wie «Gott lässt dies und das zu, aber es dient mir zum Bes­ten!» «Gott hat schon einen Plan». Dies alles sind gut gemein­te Aus­sa­gen, wel­che aber schluss­end­lich einen fata­len Hin­ter­grund haben: Gott wird als Urhe­ber des Unheils gese­hen. Mei­nes Erach­tens liegt dies unter ande­rem an einem fal­schen Ver­ständ­nis von Römer 8,28. Dort steht «Und wir wis­sen, dass für die, die Gott lie­ben und nach sei­nem Wil­len zu ihm gehö­ren, alles zum Guten zusam­men­wirkt» (Römer 8,28 NLB). Die­ser Vers sagt nicht, dass Gott das Böse zulässt. Adolf Schlat­ter trifft es aus mei­ner Sicht auf den Punkt, daher las­se ich ihn zu Wort kom­men. «Wenn wir aber Gott lie­ben und er uns Freu­de, Ehre und Reich­tum gewor­den ist, dann steht unser Haupt­gut ewig fest, und nun wird uns auch alles zu Dienst und Nut­zen unter­tan, weil uns alles zu Gott hin­führt. Die guten Din­ge, die uns fröh­lich machen, lei­ten uns zu ihm, weil sie sei­ne Gaben sind. Die bit­te­ren Din­ge, die uns schmer­zen, tun es nicht weni­ger; sie machen unse­re Lie­be rein und fest. Sie alle sind Nah­rung und Meh­rung unse­rer Lie­be Got­tes. Die fröh­li­chen Din­ge meh­ren die Zuver­sicht der Lie­be, die schmerz­li­chen ihre Demut; jene machen sie dank­bar, die­se hoff­nungs­voll» (Adolf Schlat­ter). Ich kom­me spä­ter noch auf die Ursa­chen des Lei­des zu sprechen.

So wie ich den Gott der Bibel erle­be, von ihm lese, kann ich nicht glau­ben, dass er für das Unheil ver­ant­wort­lich ist (bspw. Jak 1,13). Ich kann nicht glau­ben, dass fol­gen­de Din­ge Got­tes Wil­len ent­spre­chen. Dies sind alles Din­ge aus mei­nem Umfeld. Dass ein klei­nes Kind an Leuk­ämie stirbt. Dass Paa­re kei­ne Kin­der bekom­men kön­nen. Men­schen jung Wit­wer oder Wit­we wer­den. Kin­der miss­braucht wer­den. Men­schen allei­ne blei­ben. Vie­le Men­schen psy­chisch ange­schla­gen sind. Ein Kind an Kin­der­läh­mung erkrankt und dann lebens­lang an den Roll­stuhl gebun­den ist. Ein Jugend­li­cher einen Motor­rad­un­fall hat und ein Auge ver­liert. Ein jun­ges Pär­chen in die Feri­en geht und er bei einem Unfall stirbt. Tut mir leid, aber das kann ich nicht glau­ben! Wenn ich die Geschich­ten von Jesus lese, kann dies nicht sein Wil­le sein!

Verschiedene Ursachen des Leids

Doch dies führt zu einer Span­nung. Wenn Gott der Schöp­fer der Erde ist, wes­halb lässt er dann Leid zu? Leid meint: tie­fer see­li­scher Schmerz als Fol­ge erfah­re­nen Unglücks, Unrecht oder Böses, das mir zuge­führt wird. Ich bin abso­lut über­zeugt von der All­macht Got­tes und abso­lut davon über­zeugt, dass Gott uns Men­schen ernst nimmt! Es gibt ver­schie­de­ne Ursa­chen für Lei­den. Ich füh­re die meis­ten Grün­de des Lei­des auf den Sün­den­fall zurück. Es ist der Moment in der Geschich­te, in dem sich die Men­schen dafür ent­schie­den haben, selbst ent­schei­den zu wol­len. Seit dann ist nicht mehr Gott an ers­ter Stel­le, son­dern der Mensch. Die­se ver­schie­de­nen Inter­es­sen spie­len seit­her gegen­ein­an­der. Die Kon­se­quenz davon ist: Nicht alles, was geschieht, ent­spricht dem Wil­len Got­tes! Nicht nur die Men­schen, son­dern auch die gesam­te Schöp­fung ist betrof­fen. Ich kann lei­den, auf­grund der Men­schen um mich her­um. Ich kann Lei­den, weil ich Teil der gefal­le­nen Schöp­fung bin. Sei es als Opfer einer Natur­ka­ta­stro­phe, einer Krank­heit etc. Denn die Schöp­fung selbst lei­det und seufzt (Römer 8,22). Doch häu­fig bin auch ich selbst für mein Leid nicht unschul­dig. Sei es durch mei­nen Ego­is­mus, dadurch dass ich mei­ne Arbeit nicht mache, in dem ich häs­sig bin, ande­re beschul­di­ge, etc. Wir hät­ten ger­ne, dass immer die ande­ren schuld sind. Doch die Gren­ze von Gut und Böse geht mit­ten durchs mensch­li­che Herz! Wenn in mei­nem Leben immer nur die ande­ren Schuld sind, dann bin ich viel­leicht nicht so unschul­dig wie ich immer mei­ne. Eine wei­te­re Ursa­che kann sein, dass das Leid eine gött­li­che Dis­zi­pli­nie­rung ist. Aber die­se sind äus­serst sel­ten und vor allem im Alten Tes­ta­ment zu fin­den. Dort fin­den sich Bibel­stel­len wie die­se: «[…] Oder kann ein Unglück in der Stadt pas­sie­ren, das der HERR nicht geschickt hat?» (Amos 3,6 NLB). Ein wei­te­rer Grund kann auch sein, dass der Wider­sa­cher Got­tes mich angreift. Aber Ach­tung: Hier nicht zu vor­schnell sein. Nicht alles ist eine geist­li­che Anfein­dung. Vie­les ist kei­ne Anfein­dung, son­dern auf mich als Per­son zurück­zu­füh­ren. Wenn ich in der Nacht zu wenig geschla­fen habe und am nächs­ten Tag mei­ne Frau und Kin­der «anhäs­se­le» ist dies in der Regel kei­ne geist­li­che Anfein­dung, son­dern viel­mehr war ich ein Idi­ot und habe zu wenig geschla­fen. Die Grund­la­ge von all die­sen Über­le­gun­gen ist mei­ne Über­zeu­gung, dass Gott dich und mich zutiefst ernst nimmt! Häu­fig ist es nicht so ein­fach, wer jetzt Schuld trägt, sind wohl meis­tens meh­re­re Din­ge zusammen.

Umgang mit Leid

Gott will nicht das jemand lei­det. Die­se Aus­sa­ge fin­det sich so nicht expli­zit in der Bibel, aber durch all die Geschich­ten wird dies sehr wohl deut­lich. Für Gott ist aber etwas ande­res ent­schei­den­der. «[…] Denn er möch­te nicht, dass auch nur ein Mensch ver­lo­ren geht, son­dern dass alle Bus­se tun und zu ihm umkeh­ren» (2. Petrus 3,9 NLB). Gott will nicht, das jemand ver­lo­ren geht. Bei ihm sein hier und für immer ist wich­ti­ger! Auch Pau­lus, von dem ein Gross­teil der neu­tes­ta­ment­li­chen Schrif­ten stammt muss­te auf der Erde lei­den. «[…] Doch damit ich nicht über­heb­lich wer­de, wur­de mir ein Dorn ins Fleisch gege­ben, ein Bote des Satans, der mich quält und mich dar­an hin­dert, über­heb­lich zu wer­den» (2. Korin­ther 12,7 NLB). Wer ihm die­sen Dorn gege­ben hat ist nicht klar. Die Fra­ge nach dem War­um ist häu­fig sehr schwie­rig. Viel tref­fen­der ist die Fra­ge nach dem Wozu. Jesus Chris­tus ist Sie­ger. Dies macht es in einer Lei­dens­si­tua­ti­on nicht leicht, aber leich­ter. Jesus Chris­tus lädt uns ein. «Kommt zu mir, ihr alle, die ihr euch plagt und von eurer Last fast erdrückt wer­det; ich wer­de sie euch abneh­men. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir, denn ich bin gütig und von Her­zen demü­tig. So wer­det ihr Ruhe fin­den für eure See­le. Denn das Joch, das ich auf­er­le­ge, drückt nicht, und die Last, die ich zu tra­gen gebe, ist leicht» (Mat­thä­us 11,28–30 NLB). Wir dür­fen immer zu Jesus Chris­tus kom­men. Er hat eine leich­te Last, die er uns auf­bür­det. Men­schen lei­den, mit oder ohne Jesus­nach­fol­ge. Doch als Jesus­nach­fol­ger habe ich eine ande­re Zuversicht.

Hora­tio Spaf­ford wur­de 1828 im Bun­destaat New York gebo­ren und war ein erfolg­rei­cher Rechts­an­walt in Chi­ca­go. 1861 hei­ra­te­te er Anna Lar­sen und hat­te fünf Kin­der, vier Töch­ter und einen Sohn. Der Sohn starb 1870 an Schar­lach. Nicht genug des Lei­des ver­lor er 1871 beim gros­sen Brand von Chi­ca­go fast sein gan­zes Ver­mö­gen, wel­ches er in Immo­bi­li­en gesteckt hat­te. 1873 reis­te sei­ne Frau mit den vier Kin­dern per Schiff nach Euro­pa. Das Schiff kol­li­dier­te und sank. Sei­ne Frau sand­te ihm danach ein Tele­gramm «Allein geret­tet». Danach reis­te Spaf­ford mit dem Schiff nach Euro­pa. An der Stel­le wo sei­ne Töch­ter ertran­ken schrieb er ein Gedicht. Die­ses wur­de 1876 ver­öf­fent­licht «It is well with my soul». Ich möch­te zum Schluss ger­ne die Deut­sche Über­set­zung vor­le­sen – nicht die deut­sche Vari­an­te des Liedes.

Wenn Frie­den wie ein Fluss mei­nen Weg begleitet
Wenn Sor­gen wie Mee­res­wel­len rollen
Was auch immer mein Los ist, du hast mich gelehrt, es zu sagen
Es geht mir gut, es geht mir gut mit mei­ner Seele

Es ist gut
Mit mei­ner Seele
Es geht mir gut, mei­ner See­le geht es gut

Obwohl Satan schla­gen soll­te, obwohl Prü­fun­gen kom­men würden
Lass die­se geseg­ne­te Gewiss­heit herrschen
Dass Chris­tus auf mein hilf­lo­ses Ver­mö­gen geach­tet hat
Und hat sein eige­nes Blut für mei­ne See­le vergossen

Es ist gut 
Mit mei­ner Seele
Es geht mir gut, mei­ner See­le geht es gut

Mei­ne Sün­de, oh, die Selig­keit die­ses herr­li­chen Gedankens!
Mei­ne Sün­de, nicht teil­wei­se, son­dern im Ganzen
Ist ans Kreuz gena­gelt und ich ertra­ge es nicht mehr
Lobe den Herrn, lobe den Herrn, o mei­ne Seele!

Es ist gut
Mit mei­ner Seele
Es geht mir gut, mei­ner See­le geht es gut

Es ist gut
Mit mei­ner Seele
Es geht mir gut, mei­ner See­le geht es gut.

Wenn ich in Chris­tus ver­an­kert bin, dann kann ich mit Hora­tio Spaf­ford auch im gröss­ten Leid sagen: «Es geht mir gut, mei­ner See­le geht es gut». Oder wie es der Psal­mist aus­drückt: «Gott ist uns­re Zuflucht und uns­re Stär­ke, er hat sich als Hil­fe in der Not bewährt» Psalm 46,2 NLB.

 

Questions possibles pour le petit groupe

Bibel­text lesen: Psalm 46,2 & Römer 8,28

  1. Was löst in dir der Gedan­ke aus, dass Jesus Sie­ger ist – gera­de im Hin­blick auf Leid und Schmerz in dei­nem Leben oder Umfeld?
  2. In wel­chen Momen­ten hast du Gott trotz Leid als «Zuflucht» oder «Stär­ke» erlebt – wie es in Psalm 46,2 heisst? Oder gibt es Momen­te, in denen du ihn eher ver­misst hast?
  3. Römer 8,28 sagt, dass «alles zum Guten zusam­men­wirkt» – was könn­te das kon­kret für dein Leben oder eine schwie­ri­ge Situa­ti­on bedeuten?
  4. Wel­che Ursa­chen von Leid kannst du aus dei­nem eige­nen Leben oder Umfeld nach­voll­zie­hen – und wie gehst du mit der Span­nung um, dass nicht alles Got­tes Wil­le ist?
  5. Was hilft dir im Umgang mit unbe­ant­wor­te­tem Leid – und wie kann die Gemein­schaft (Klein­grup­pe, Kir­che) ein Raum sein, in dem Men­schen im Leid getra­gen werden?